Handball: Elvir Selmanovic in der Schlusssekunde eiskalt
Bergischer HC erkämpft zum Zweitligaauftakt ein 27:27 (16:17) bei der HR Ortenau.
Wuppertal. Spektakulärer Saisonstart für die Handballer des Bergischen HC. Trotz eines Durchhängers Mitte der ersten Halbzeit und eines Rückstands kurz vor Schluss, holten die "Löwen" am Freitagabend bei der HR Ortenau noch ein 27:27 (16:17).
Es war mehr als nur eine Standortbestimmung. Es war bereits ein Spitzenspiel, als in Offenburg der letztjährige Dritte der 2.Bundesliga und der Liga-Fünfte der vergangenen Spielzeit aufeinandertrafen. Spitze vor allem auch in punkto Dramatik.
Wohl auch ein Grund, warum nach der Partie kaum zu sagen war, ob der BHC noch einen Punkt gewonnen oder den möglichen Sieg verspielt hatte. Denn acht Minuten vor Schluss führten die Gäste, denen der überragende Ivan Zoubkoff lange den Rücken freihielt, beim Mitfavoriten noch mit 25:22.
Gleich zweimal hatte der BHC die Chance, den Sack endgültig zuzumachen. Doch nachdem bereits Alexander Oelze vom Siebenmeterpunkt gescheitert war, bekamen innerhalb von 90 Sekunden auch Jens Reinarz und Mathias Fuchs den Ball nicht im Tor unter. Es mag vielleicht an der Nervenschwäche der BHC-Schützen gelegen haben, sicherlich aber auch am eingewechselten Ortenauer Keeper Ritschel, der seinen Kasten in der Schlussphase fast vernagelte.
Und als die Hausherren 103 Sekunden vor Schluss mit 26:25 und 39 Sekunden vor Ende noch einmal mit 27:26 in Front gingen, bedurfte es schon der ganzen Klasse von Jiri Vitek (sieben Feldtore) und Elvir Selmanovic, um zumindest den einen Punkt noch zu retten. Besonders Selmanovic bewies Nervenstärke, als er zwei Sekunden vor Ende einen Strafwurf eiskalt versenkte.
Eiskalt und clever hatten die Bergischen bereits in den Schlusssekunden des ersten Durchgangs in Unterzahl Torwart Zoubkoff aus dem Kasten genommen und eine Sekunde vor Halbzeit durch Jens Reinarz zum 16:17 verkürzt.