Handball: LTV wieder mit leeren Händen
Der Regionalligist unterliegt mit 25:26 in Uerdingen und steckt auf Platz 13 weiter bis zum Hals im Abstiegssumpf.
Wuppertal. 30 Sekunden vor Schluss hielt der LTV in Uerdingen beim Stand von 25:25 noch einen Punkt in der Hand, doch beim Abpfiff stand ein 26:25 für Bayer Uerdingen auf der Anzeigetafel, und die Langerfelder standen erneut mit leeren Händen da. Der vermutliche Abstiegsplatz 13 bei drei Punkten Abstand zum rettenden Ufer trieb einigen Spielern Tränen in die Augen. Wie so oft in dieser Saison waren die Schützlinge von Boris Kogut ein gleichwertiger Gegner gewesen, ohne dafür auch nur den Minimal-Lohn von einem Punkt mitnehmen zu können. Hatte es im vergangenen Heimspiel noch viel Kritik an der Einstellung der Spieler gegeben, so waren am Samstag Abend in Uerdingen nahezu alle, besonders der junge Ivo Maly und Kreisläufer Ceven Klatt, mit dem Herzen bei der Sache. Das Fehlen von Erwin Reinacher (er war in der Nacht Vater einer gesunden Tochter geworden, seine Ehefrau hatte jedoch gesundheitliche Probleme) wurde mit imponierendem Einsatz wettgemacht. Dennoch kam Uerdingen zu einer schnellen Führung, die Trainer Kogut mit einem Torwartwechsel (Köß für Bungart) beantwortete. Aus einem 7:1- Rückstand wurde mit besserer Konzentration ein 13:13 zur Pause. Zu den Aktivposten gehörte Oldtimer Andreas Hallmann, der nicht nur der Abwehr zusätzliche Stabilität verlieh, sondern auch ein herrliches Tor erzielte. Dank guter Reaktionen von Benedikt Köß gelang es dem LTV, das Spiel offen zu halten und Rückstände zu egalisieren, doch mit einer Wende klappte es trotz zeitweiser knapper Führung nicht, weil es zu viele Ballverluste durch technische Fehler gab. Formschwach agierte erneut Tim Schröder. Eine eigenwillige Regelauslegung der Schiedsrichter kurz vor Schluss machte dann alle Hoffnungen für den LTV zunichte, und das Abstiegsgespenst gewinnt nun bei noch vier ausstehenden Spielen und einem harten Restprogramm immer mehr Kontur an."Nächste Woche kommt Spitzenreiter TV Korschenbroich, und dann ist das für uns wohl entscheidende Spiel in Mettmann. Wenn wir da verlieren, dann dürfte uns wohl auch kein Wunder mehr helfen", versprüht Abteilungsleiter Holger Pauls nicht gerade Optimismus für den Klassenverbleib. Niedergeschlagen war auch Trainer Boris Kogut, der nur anmerkte: "Auch heute war für uns erheblich mehr drin, denn wir waren nicht schwächer als Uerdingen."