Handball: Toller Endspurt des BHC

Zweitligist siegt 34:30 in Eisenach. Vitek überragt mit neun Treffern aus dem Rückraum.

Wuppertal. Die Handballer des Bergischen HC haben auch die erste Auswärtshürde erfolgreich übersprungen. Am zweiten Spieltag triumphierte der Zweitligafavorit beim heimstarken ThSV Eisenach mit 34:30 und verteidigte damit seine weiße Weste sowie die Tabellenführung.

Bis in die Schlussphase sah es aber ganz und gar nicht nach einem erfolgreichen Abend aus. Die Gäste lagen 15 Minuten vor Spielende beinahe aussichtslos mit 23:28 zurück. "Doch wir haben mit Leidenschaft gekämpft und nie den Glauben daran verloren, dass wir die Partie noch rumreißen können. Dafür sind wir am Ende belohnt worden", sagte BHC-Trainer Raimo Wilde und freute sich über den unglaublichen 11:2-Schlussspurt.

In der gefürchteten und aufgeheizten Atmosphäre der Werner-Aßmann-Halle mussten die Bergischen aber über weite Strecken aufpassen, nicht völlig den Anschluss an die Hausherren zu verlieren, die über weite Strecken der Partie deutlich vorne lagen. Denn nach gutem Start hatten die "Löwen" mit vielen Handicaps zu kämpfen.

Spielmacher Kristoffer Moen, auch ein ganz wichtiger Mann im Abwehrverbund des BHC, hatte bereits frühzeitig zwei Zeitstrafen kassiert und musste sich fortan etwas zurücknehmen. Ohnehin entwickelte sich die Zeitstrafenverteilung zu einem Problem. Denn während die Eisenacher lediglich zweimal mit einem Mann weniger auskommen mussten, kassierte der BHC insgesamt zwölf Strafminuten.

Ebenfalls problematisch war die ganz erbärmliche Siebenmeterquote der Bergischen. Fünf von sechs Strafwürfe konnten Reinarz (2), Moen, Duin und Fuchs nicht versenken. Hinzu kam, dass etliche Gegenstoßchancen der ersten und zweiten Welle sträflich ausgelassen wurden. Das waren Rückschläge im Bemühen, den Rückstand zu verringern. Und so wähnten sich die ebenfalls ambitionierten Ostdeutschen und die meisten der 1.400 Zuschauer schon sicher auf der Siegerstraße, als der BHC dann doch noch die große Aufholjagd startete.

Die wurde eingeleitet von einigen Auswechslungen. Wilde brachte Henning Quade im Abwehrzentrum und die schnellen Mathias Fuchs und Christian Hoße. "Alle drei Maßnahmen haben voll eingeschlagen", sagte der Coach, der auch Keeper Mario Huhnstock lobte, der in den Schlussminuten seinen Kasten fast vernagelte. Ein Sonderlob verdiente sich in Eisenach zudem Jiri Vitek.

Der Halbrechte, der schon in der Vorwoche gegen Leichlingen großen Anteil am Sieg hatte, erzielte erneut neun Feldtreffer und übernahm immer wieder in prekären Situationen Verantwortung. "Jiri hat überragend gespielt und uns mit seinen Toren in Unterzahl immer wieder erlöst", sagte Wilde erfreut.