Handball: TV Beyeröhde verzettelt sich in der Schlussphase

Gegen die TSG Obereschbach unterliegt das Team von René Baude mit 23:24 (14:11).

Wuppertal. Man muss lange zurück denken, bis einem eine so unnötige Niederlage einfällt, wie das 23:24 (14:11), das der TV Beyeröhde am Samstag in der Buschenburg gegen die auswärts bisher punktlose TSG Obereschbach kassiert hat.

Technisch haushoch überlegen trafen die Schützlinge von Trainer René Baude auf einen Gegner, der außer körperlicher Überlegenheit kaum etwas entgegen zu setzen hatte.

Vor allem im ersten Durchgang, als der TVB mit intelligentem Spiel, schnellen Gegenstößen und flüssigen Kombinationen mit 14:9 vorn lag, und man in den beiden Gegentreffern bis zur Pause nur einen kleinen Schönheitsfehler sah, der schnell korrigiert werden würde.

Doch das war nicht der Fall. Im Gegenteil, wann immer die Hessinnen eine Zeitstrafe (insgesamt waren es zehn) kassierten, wirkte sich die Unterzahl negativ auf den TV Beyeröhde aus, der dann regelmäßig Gegentreffer hinnehmen musste.

So blieb das Spiel offen, und wäre nicht eine großartig haltende Tini Herrmann im TVB-Tor gewesen (sie parierte 23 Würfe und davon zwei Siebenmeter) so hätten die Gäste trotz ihrer Vielzahl von technischen Fehlern schnell davon ziehen können.

Dürftig wieder einmal die Chancenverwertung, die anfangs noch sehr positiv aussah, als Vanessa Schwab mit prächtigen Würfen aus der Hüfte und Lotta Lorkowski und Sabine Nückel von Außen oder nach Gegenstößen trafen.

Doch im zweiten Durchgang verwischte dieser gute Eindruck. Vanessa Schwab ging zu nahe an die Abwehr, wurde heftig attackiert, und plötzlich wurde auch ihr kluges Zuspiel auf Ines Adams am Kreis durchschaut.

Hinzu kam eine doppelte Unterzahl, als Sabine Nückel (unberechtigt) zwei Minuten kassierte und der schon verwarnte Baude sich so aufregte, dass er ebenfalls eine Zeitstrafe bekam, was zur Folge hatte, dass die gute Linksaußen Tugba Gürdere für ihn auf die Bank musste. Eine Phase, in der Tini Herrmann zwei Mal hinter sich greifen musste.

Dass das junge Team die Schlussminuten nicht wie zuletzt für sich entscheiden konnte, lag an der zunehmenden Hektik, die technische Fehler aber auch vermehrt gegnerische Fouls produzierte, für die nach Baudes Ansicht rote Karten fällig gewesen wären.

Doch die Schuld für eigene Unzulänglichkeiten bei den Schiedsrichtern zu suchen, wäre zu einfach. "Oft wäre es klüger gewesen, das Tempo mal etwas heraus zu nehmen", analysierten die Team-Managerinnen Ilka Held und Anna Disselhoff.