Hinze: Das war Top-Niveau

BHC nach 27:21 in Hamm als einziger Zweitligist ohne Verlustpunkt.

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„Auswärtssieg, Spitzenreiter, BeHaCe“ - nach dem 27:21 in Hamm feierten die rund 150 mitgereisten Anhänger die Spieler des Bergischen HC noch minutenlang. Auch Trainer Sebastian Hinze gab sich nachher so zufrieden wie selten, und das lag nicht allein daran, dass der BHC nach dem sechsten Spieltag als einzige Mannschaft der zweiten Handball-Bundesliga noch eine makellose Bilanz aufweist (von der Nordhorner Niederlage am Samstag konnte er ja auch noch nicht wissen). Der BHC schaut ohnehin nur auf sich, und was er da gesehen hatte, gefiel dem Coach sehr.

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Die konzentrierte Abwehr der ersten Hälfte mit einem klasse Christopher Rudeck dahinter, das Timing bei der schnellen Mitte. Und wie sein Team in der zweiten Hälfte, als es kurzfristig noch einmal enger zu werden schien, cool reagierte und die aufkeimende Stimmung der begeisterungsfähigen Heimfans wieder herunterfuhr — „das war Top-Niveau“, sagte Hinze.

Wieder einmal kam dem BHC zu Gute, das er ständig Spieler gleicher Klasse nachlegen konnte. „Da kamen wir einfach nicht mehr mit“, sagte Hamms 125-Kilo-Brocken Jan Brosch, sprach dennoch von der besten Saisonleistung seiner Mannschaft, die dem BHC in Halbzeit eins noch habe Paroli bieten können.

„Wir dürfen, wenn wir mal klar führen, leichte Bälle nicht so leicht wegwerfen. Wir kriegen noch Gegner, gegen die das ins Auge gehen kann“, fand der viel gelobte Rudeck noch einen Kritikpunkt. In der Tat schien es nach dem 7:4 nach 15 Minuten durch einen schönen Gegenstoß-Treffer des am Ende neunfachen Torschützen Arnor Gunnarsson schon ein entspannter Abend zu werden, aber der BHC ließ die Gastgeber durch einige unkonzentrierte Abschlüsse wieder herankommen.

Da war es gut, dass hinten ein Rudeck im Tor stand, der ob seiner am Ende 20 Paraden von den Fans mehrfach mit “Rudi, Rudi“-Sprechchören gefeiert wurde. „Wir haben aber auch die Hammer Würfe gekriegt, die wir wollten“, gab Rudeck das Lob an seine Abwehr weiter, ergänzte aber: „Dann kann man nachher auch schwierige Bälle halten.“ Das tat er in Halbzeit zwei mehrfach und ließ die müder werdenden Gastgeber endgültig verzweifeln. gh