Einradhockey Hockey-Asse auf Einrädern

Wuppertal · BTV Ronsdorf-Graben war Mitausrichter der nationalen Titekämpfe im Einradhockey.

Da ist Koodination gefagt, wie das Team von Gastgeber BTV Ronsdorf Graben (in blau) hier zeigt.

Foto: Bartsch,G. (b13)

Der Bergische Turnverein Ronsdorf Auf dem Graben und der TV Frisch Auf Lennep lobten die Zusammenarbeit mit der Stadt Wuppertal: „Dadurch wurde uns ermöglicht, an diesem Wochenende erstmals die Deutsche Meisterschaft Einradhockey auszurichten.“ In der Tat war das Sportzentrum Süd auf Küllenhahn ein geradezu idealer Austragungsort für die vier Turniere der A-D-Kategorie. Standen doch im Leistungszentrum auf dem Hahnerberg zwei Hallen zur Verfügung, die zu zwei Spielfeldern mit sehr guten Zuschauermöglichkeiten eingerichtet wurden. Was vom Publikum auch mit rund 700 Besuchern allein am zweiten Sonntag beim B- und C-Finale honoriert wurde.

Bälle werden bis zu 200
Stundenkilometer schnell

Einradhockey, eine Randsportart, die es in sich hat und geradezu artistische Körperbeherrschung auf dem einen Rad ohne Bremsfunktion erfordert. Bei BTV Ronsdorf Graben hat sie schon Tradition. Gespielt wird mit Eishockeyschlägern und einem Tennisball auf zwei Tore im Eishockey-Format. Und die abgefeuerten Bälle erreichen Geschwindigkeiten bis zu 200 Stundenkilometern, also dem Tempo, das die Aufschlag-Spezialisten beim Tennis erreichen. Kein leichter Job, den die Torhüter unter den fünf Mannschaftsmitgliedern da haben, wobei die meisten Bälle flach geschossen werden, sodass viele mit dem blitzschnell in Ballrichtung bewegten Einrad abgewehrt werden können. In Ruhephasen dürfen sich die Torhüterinnen oder Torhüter übrigens nicht an der Querlatte des Tores festhalten, sondern müssen sich auf ihren Schläger stützen.

„Es ist ein unerhört schnelles Spiel“, erklärt BTV-Trainer Uwe Lajewski „bei dem mehr auf Zurufe als auf die jeweilige Spielsituation reagiert wird.“

Doch trotz des hohen Tempos und des sehr beweglichen Fortbewegungsmittels sind Verletzungen beim Einradhockey eher selten, weil neben der virtuosen Beherrschung des Rades auch gegenseitige Rücksichtnahme und Fairness im Vordergrund stehen, sodass die Schiedsrichter nur selten auf Foul entscheiden müssen. Dazu dürfe auch beitragen, dass weiblich und männlich gemischte Mannschaften gegeneinander antreten. Das war vornehmlich in der D-Gruppe der Fall, für die die Ronsdorfer und Lenneper als Ausrichter qualifiziert waren.

Für die Ronsdorfer war das Turnier mit fünf Konkurrenz-Teams eher von mäßigem Erfolg gekrönt. Doch darauf kam es Uwe Lajewski gar nicht an. „Es waren zehn Spielerinnen und Spieler des BTV im Kader, und die sollten bei diesem Turnier auch zum Einsatz kommen“, erklärte der Coach, der trotzdem intensiv mitfieberte als beim letzten Spiel, als seine Schützlinge gegen Unicycle Lennep, dem Team von Frisch-Auf, in Führung gingen.

Bergisches Derby der
Gastgeber in der D-Kategorie

Da Clara Lorenz im Tor auch die Ruhe weg hatte und etliche Schüsse souverän abwehrte, hoffte man im Spiel zu zweimal zwölf Minuten schon auf den ersten Punkterfolg. Doch dann war es Claras Schwester Paula, die den Ausgleich für Lennep erzielte. Sehr zur Freude von Vater Karl Lorenz, der sachlich feststellte: „Eine von uns gewinnt immer.“ Und das war am Ende Paula, deren Mannschaft das bergische Derby in letzter Sekunde mit 4:3 für sich entschied.

Dass bei allem Ehrgeiz auch immer ein Augenzwinkern bei diesem Sport mit dabei ist, bewiesen Namen wie Stachelbären, Lahme Enten, Panzerknacker oder Wild Smileys. Und wer an den beiden Meisterschaftstagen den Weg ins Sportzentrum Süd gefunden hatte, der bekam vielleicht Lust, es auch mal auf dem Einrad zu versuchen, trat aber auf jeden Fall gut unterhalten den Heimweg an.

(fwb)