Handball-Bundesliga Hohe Hürde beim EHF-Cup-Sieger
Der Bergische HC fährt nach zwei Siegen in Folge ohne Oelze aber mit Optimismus zum Bundesliga-Duell nach Göppingen.
Wuppertal. „Eigentlich positiv, aber für Samstag und gegen Kiel fällt er definitiv aus.“ Fast schon aufatmend beantwortete Sebastian Hinze am Donnerstag die Frage nach seinem Regisseur Alexander Oelze, der am vergangenen Samstag beim Sieg gegen Minden mit dem Fuß umgeknickt war. Kapselverletzung im Sprunggelenk, lautet die Diagnose. „Aber zum Glück nichts Schlimmes“, sagt der Trainer des Handball-Bundesligisten, der in dieser Saison schon viel Verletzungskummer gewohnt ist. Am Samstag beim EHF-Pokal-Sieger FrischAuf Göppingen (20.15 Uhr, EWS-Arena), heißt es für ihn also wieder einmal, ein bisschen zu improvisieren, wobei zum jetzt dritten Mal der reaktivierte Sportdirektor Viktor Szilágyi helfen wird.
Mit ihm, dem von einer Mandelentzündung genesenen Linksaußen Nils Artmann und dem mit Zweitspielrecht ausgestatteten Max Bettin (spielt am Freitagabend noch für Bayer Dormagen im Drittliga-Topduell gegen Hagen und soll am Samstag mit dem Zug hinterherreisen) werden voraussichtlich dennoch 14 Feldspieler auf dem Spielberichtsbogen stehen. Das ist bisher in dieser Saison für den BHC ja schon viel.
Die Hoffnungen, auch in Göppingen nicht chancenlos zu sein, nähren sich nicht nur aus den jüngsten zwei Erfolgen in Wetzlar und gegen Minden, sondern auch daraus, dass Göppingen noch nicht so richtig in Schwung gekommen zu sein scheint. Mit ebenfalls 4:6-Punkten liegen die Württemberger derzeit auf Rang 14 nur einen Platz besser als der BHC. Das Personal ist allerdings erstklassig. Vor allem im Rückraum tummelt sich mit Tim Kneule, Adrian Pfahl, Lars Kaufmann, Zarko Sesum, Jens Schöngarth oder auch Daniel Fontaine Personal, das auch internationalen Ansprüchen genügt.
„Wir können nur gewinnen, wenn wir sie bei maximal 25 Toren halten“, sagt Sebastian Hinze, der sich ein ähnliches Niveau seiner Mannschaft wünscht, wie über weite Strecken gegen Minden, oder auch in Wetzlar.
Da Alexander Hermann und Fabian Gutbrod (ist schon wieder im Lauf- und Sprungtraining) wohl noch mindestens bis zum Spiel in Balingen am 22. Oktober ausfallen, muss der BHC wieder ohne gelernten Halblinken im Rückraum auskommen, abgesehen von Neuling Max Bettin, für den es der erste Bundesliga-Einsatz überhaupt wäre.
Hatte Hinze zuletzt erfolgreich mit den Mittelleuten Tomas Babak, Oelze und Szilagyi das Vakuum in linken Rückraum gefüllt, könnte nach Oelzes Ausfall nun im Angriff auch mal mit zwei Linkshändern im Rückraum gespielt werden. Der genesene und gegen Minden bereits wieder sehr starke Maximilian Hermann und Zugang Bogdan Criciotoiu bieten da neue Möglichkeiten.
Viele technische Fehler oder schwache Abschlüsse kann sich der BHC dabei nicht leisten, um Göppingen nicht ins offene Messer zu laufen. Zuletzt gegen Minden war Hinze mit seinem Positionsangriff sehr zufrieden. Die Wurfquote sei mit 64 Prozent noch nie in dieser Saison so hoch gewesen. Insofern schmerze der Ausfall von Alex Oelze dann doch. Mit eventuell zwei Kreisläufern oder wie in Wetzlar auch mal einem siebten Feldspieler im eigenen Angriff hat Hinze aber schon weitere Ideen, das zu kompensieren.