Bergischer HC BHC unterliegt Wetzlar erst nach großem Kampf im Pokal
Beim 27:28 im Achtelfinale sind die Löwen vor 1644 Zuschauern in der Klingenhalle mit dem Erstligisten auf Augenhöhe.
Wuppertal. Nicht nur in der zweiten Liga hat der Bergische HC eine erstklassige Bilanz. Am Mittwochabend bewies die Mannschaft in der Solinger Klingenhalle, dass sie auch gegen Mannschaften aus dem Handball-Oberhaus mithalten kann. Vor leider nur 1644, dafür aber begeistert mitgehenden Zuschauern unterlagen die Löwen im Achtelfinale des DHB-Pokals erst nach großem Kampf dem Bundesliga-Zehnten HSG Wetzlar mit 27:28 (14:16) und haben damit den Traum ausgeträumt, wie 2016 das Pokal-Final-Four in Hamburg erreichen zu können.
Schon in den ersten 30 Minuten war es ein Spiel auf Augenhöhe. Der BHC hatte seinen überragenden Angriffsspieler in Rückraum-Shooter Fabian Gutbrod, der bis zum 10:10 nach 21 Minuten schon sechs Mal getroffen hatte. Wetzlar kam zunächst vor allem über den Kreis mit Nationalspieler Yannik Kohlbacher zu seinen Treffern. Als der BHC diese Lücke besser schließen konnte, profitierte Mittelmann Filip Mikulovski aus dem Rückraum. Außerdem verursachte die aggressive BHC-Deckung vier Siebenmeter, die Maximilian Holst allesamt verwandelte.
Doch der BHC blieb dran. Dass im Angriff der ein oder andere Fangfehler passierte, der aber fast immer im Nachfassen korrigiert wurde, zeigte, dass die Gastgeber gegen den großen Gegner dann doch leicht nervös waren. Die frenetisch mitgehenden Zuschauer bauten die erhoffte blaue Wand auf. Nach einer Zwei-Minuten-Strafe gegen Maciej Majdzinski konnte sich Wetzlar nach 26 Minuten erstmals einen Drei-Tore-Vorsprung herausarbeiten. Der BHC konterte zwar mit dem siebten Feldspieler und drei schönen Toren von Max Darj und dem wieder auf der Platte stehenden Majdzinski sowie zwei Glanzparaden von Torwart Bastian Rutschmann, musste aber einen Zwei-Tore-Rückstand als Hypothek mit in die Pause nehmen.
Die war nach einem furiosen Start vor allem in der Abwehr schnell beglichen. Gunnarsson per Gegenstoß und Gutbrod aus zehn Metern waren die Nutznießen und stellten auf 16:16 (32.). Der BHC hielt auch in Unterzahl den Gleichstand, hätte sogar in Führung gehen können, geriet aber in einer kurzen Phase, in der vorne gute Chancen versemmelt wurden, mit vier Toren in Rückstand. Es war die Phase, in der der BHC doch etwas Lehrgeld bezahlt musste, auch wenn die Gastgeber sich von den Schiedsrichtern in einigen Szenen benachteiligt sahen. Klasse, dass die Mannschaft sich mit unbändigem Willen wieder fing und bei einer Wetzlarer Unterzahl auf zwei Treffer verkürzen konnten. Weil die Abwehr nun viel besser stand, war es nach 47 Minuten sogar nur noch ein Treffer.
Leider löschte ausgerechnet Ex-Löwe Alexander Hermann zunächst das Feuer des BHC mit zwei Treffern wieder. Und dann war da die Klasse von Yannik Kohlbacher, der erneut vom Kreis traf und dazu einige Siebenmeter herausholte. Gerade da muss der BHC noch cleverer werden, bewies aber trotz der Niederlage, dass er auf einem guten Weg ist. In letzter Sekunde hatten die Gastgeber sogar noch die Ausgleichschance, doch Fabian Gutbrod warf über das Tor.