Wuppertal Jugend-Sportmeister 2016: Kleine Sportler, große Stars

Weit mehr als 100 geehrte Jugendliche und eine gute Show prägen die Ehrung der Jugend-Sportmeister 2016 auf Küllenhahn.

Foto: Krschak

Wuppertal. Ein Hauch von Hollywood wehte durch die Sporthalle Küllenhahn, als der zierliche Mohamed Akki das Mikrofon ergriff und mit einer großen Geste seinen Trainern von der Taekwondo Sportschule Wuppertal und seinen Eltern für ihre Unterstützung dankte. Mohamed ist 14, war 2016 in seiner Altersklasse Deutscher Meister in der Gewichtsklasse bis 45 Kilo und am Mittwoch einer von 162 geehrten Nachwuchssportlern in der von Sportjugend und Stadt jährlich organisierten Jugend-Sportmeisterehrung.

Auch wenn Rollhockey mit allein fünf Mannschaften von RSC und einer des SC Moskitos sowie Tanzen mit ASV (Jazz und Modern) und Hiphop (Vohwinkeler STV) zahlenmäßig dominierten, beeindruckte doch die Breite der Sportarten, in denen Wuppertaler Sportler sich im vergangenen Jahr national und international hervorgetan hatten.

Die Wuppertaler Jugend-Sportmeisterehrung
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Allen gemeinsam ist — wie Mohamed Akki in seinem schwarzen Anzug so schön formulierte — die Mühe und der Aufwand, den sie zusammen mit ihrem persönlichen Umfeld in ihren Sport stecken. Heiko Emde, früher überaus erfolgreicher Mittelstreckenläufer und jetzt als Unternehmer Mitglied im Förderkreis Leistungssport, skizzierte als Laudator den Tagesablauf von Sonderpreisträger Jan Delkeskamp. Der Schwimmer der SG Bayer, der es in dieser olympischen Kernsportart zu einem Deutschen Meistertitel im Jahrgang 1999 gebracht hatte, steht morgens um 4.20 Uhr auf, um schon vor der Schule erstmals am Tag zu trainieren, und kehrt nach Schule und zweitem Training sehr oft nicht vor 20 Uhr nach Hause zurück.

Für Delkeskamp stellt sich dann nächstes Jahr nach dem Abitur die Frage, wie geht es beruflich weiter, und geht das mit dem Sport noch zusammen? Teamkollege Alexander Konz steht in diesem Jahr vor der Entscheidung, und Cheftrainer Michael Bryja, vor kurzem, wie berichtet zum Wuppertaler Trainer des Jahres gekürt, muss befürchten, dass er dann ein hoffnungsvolles Teammitglied verliert.

Doch das ist eben das Los der Trainer, immer wieder neue Talente auszubilden, wie man auch bei den Kanuten der KSG Wuppertal nur zu gut weiß. Umso stolzer war der Vorsitzende Georg Ruemker, dass auch diesmal wieder acht Nachwuchsathleten vom Stausee nationalen Lorbeer sammeln konnten. Timo Schröder, der 2016 erfolgreichste, musste nach der Ehrung gleich zurück nach Essen, wo er in einem Sportinternat Schule und Paddeln versucht, optimal übereinanderzubringen. Am Wochenende trainiert er dann stets bei seinem Verein.

All das würdigten Oberbürgermeister Andreas Mucke und der Vorsitzende der Wuppertaler Turnerjugend, Stefan Langerfeld, und drückten jedem persönlich eine Urkunde als Andenken in die Hand. Durchs Programm führte Wolfram Lumpe und brachte auch den Spruch des Tages, als er Taekwondoin Mohamed Akki lobte: „Da hast es als einziger geschafft, chicer als der Oberbürgermeister zu sein.“

Chic und mitreißend war auch das Showprogramm, das die gelungene 90-minütige Veranstaltung abrundete. Die Einradfahrer des SSV Germania beeindruckten ebenso wie die jungen Tänzerinnen des ASV und die Rhönradturner von BTV Ronsdorf-Graben und VSTV. Sie rollten in Kostümen durch die Halle, die sie auch kürzlich bei ihrem Auftritt beim Neujahrsfest in Hongkong getragen hatte. Der Sport als Wuppertal-Botschafter — gerade beim Nachwuchs funktioniert das offenbar gut.