Kampfkunst: Schwertkunst in Battle Creek

Bei der Weltmeisterschaft im Hapkido startet Wolfgang Roszik für das deutsche Team.

Wolfgang Roszik schwingt das Schwert durch die Luft. Schnell und präzise simuliert er einige Bewegungsmuster mit der Waffe. So schnell, dass man selbst einige Meter entfernt das Zischen der Klinge hört. "Der Gegner muss den Luftzug spüren", schmunzelt der Mann im schwarzen Kampfsportanzug. Frank Maczewski spürt den Luftzug.

Denn der 46-Jährige ist Rosziks Demonstrationspartner und vertraut seinem Lehrmeister völlig. "Wenn man hier mit Angst reingeht, ist man fehl am Platz. Aber Respekt muss man natürlich haben", sagt Maczewski. Wolfgang Roszik gehört zu den besten seines Fachs, ist Mitglied der Hapkido-Nationalmannschaft. Heute fliegt der 52-Jährige in die USA, wo in Battle Creek die Hapkido-WM stattfindet. Für Roszik die erste Berufung ins Nationalteam.

Er wird in der Disziplin der koreanischen Schwertkunst Kumdo ("Weg des Schwertes") und im Bereich der Selbstverteidigung antreten. Vor 35 Jahren ist der Wuppertaler über Taekwondo in den Kampfsport eingestiegen und hatte das koreanische Hapkido kennengelernt. "Kein Kampfsport, sondern eine Kampfkunst", schwärmt er.

Eine Kampfkunst, bei der man versucht, dem Angreifer auszuweichen und seine Kraft weiterzuleiten, um ihn mit verschiedenen Hebeln unter Kontrolle zu bringen. Was das bedeutet, demonstriert Roszik mit einem zweiten Sparringspartner. Inan Sahin kann von Glück sagen, dass er die Fallschule sehr gut beherrscht, denn schnell und kunstvoll wird er von Roszik immer wieder auf die Matte geknallt.

Bei der WM wird Roszik im Selbstverteidigungswettbewerb mit Dieter Brunch aus Hückelhoven solche Übungen zeigen. "Es ist auf jeden Fall ganz wichtig, dass man sich gut kennt und der andere weiß, was man vorhat. Durch eine Hebeltechnik oder Armverdrehung kann ein Arm sonst schnell mal brechen", erklärt Roszik.

Aus den USA würde er gerne mit Edelmetall zurückkommen, doch die Konkurrenz ist groß. 2000 Teilnehmer werden am Start sein. In der Teamwertung gewann Deutschland vor zwei Jahren in Seoul immerhin Bronze.