Triathlon Kleiner Fehler, große Wirkung beim Ironman
Hamburg/Wuppertal. · Beim Triathlon in Hamburg trinkt Stavro Petri zu wenig und kämpft sich am Ende ins Ziel.
Stavro Petri ist nicht nur ein Asket unter den Triathleten, sondern auch ein immer positiv denkender Mensch. Und so sprach der 50-jährige Sportler und Trainer vom Tri-Club Wuppertal nach seiner Teilnahme am Ironman Hamburg am Sonntag auch von einem tollen Rennen und Top-Bedingungen. Dabei hätte für ihn bei Temperaturen jenseits der 30 Grad unter anderen Umständen noch mehr drin sein können als Platz 15 in seiner Altersklasse, mit einer Zeit von 10:14:40 Stunden.
Er selbst empfand es lange gar nicht als so heiß, doch das war ein Fehler, denn er hatte zu wenig getrunken und musste dem beim abschließenden Marathonlauf - eigentlich seine Paradedisziplin - Tribut zollen. Ab Kilometer 24 musste ich das Tempo rausnehmen, da konnte ich aber schon nichts mehr zu mir nehmen, außer Salztabletten und Gummibärchen zu lutschen“, berichtete Petri am Montag schon wieder relativ frisch. Seinem Schützling Lena Kieseler vom Tri-Club Wuppertal, die in Hamburg ihre erste Langdistanz überhaupt bewältigte, war es ähnlich gegangen. Beide brachte nur ihr eiserner Wille ins Ziel. Später erfuhren sie, dass zahlreiche Athleten aufgegeben hatten, der deutsche Top-Triathlet Andreas Raelert kollabierte sogar auf der Laufstrecke.
„Er hat wohl auch zu wenig getrunken“, mutmaßt Stavro Petri, der sich dann doch ein wenig ärgerte, diesen Fehler gemacht zu haben. „Ich predige als Trainer immer, dass man beim Triathlon nur zwei Fehler machen kann, falsches Tempo und falsche Ernährung, jetzt hat es mich erwischt“, sagte er mit einem Lächeln. Selbst für ihn als erfahrenen Athleten war es schwierig gewesen, das im Rennen zu erkennen.
Erste Panne auf
Kopfsteinpflaster
Die erste Panne hatte es schon auf dem Rad gegeben, als ihm auf einem kurzen Kopfsteinpflasterabschnitt ein Akku der elektronischen Schaltung abbrach. Auf der Strecke selbst war das kein Problem, aber der Anstieg die Köhlbrandbrücke hinauf war im großen Gang kaum zu machen. Erst brauchte Petri Zeit, um herauszufinden, was passiert war, dann stoppte er, um den vorderen Akku nach hinten zu wechseln, um wenigstens das hintere Blatt schalten zu können. „Insgesamt hat mich das fünf Minuten gekostet. Danach hatte ich so viel Adrenalin in mir, dass ich viele Fahrer, die mich überholt hatten, wieder eingeholt habe. Insofern sei die Zeit auf dem Rad von 5:19 Stunden in Ordnung gewesen. Knackpunkt war dann die Marathonzeit von 3:36:45, die er normal deutlich unterbietet. Dann wäre ein Top-Ten-Platz und vielleicht gar noch die Qualifikation für Hawaii möglich gewesen. Dafür hätte er unter die Top-Vier der 252 Finisher in seiner Altersklasse kommen müssen. Der Vierte war nach 9:55 im Ziel gewesen.
Zufrieden mit ihrer Zeit von 11:31:10 Stunden durfte Lena Kieseler sein, die trotz der Quälerei beim Marathonlauf im Ziel ein großes Glücksgefühl überkam. Während die 30-Jährige am Montag noch überlegen musste, ob sie sich noch einmal den Strapazen einer Langdistanz unterziehen würde, geht für Stavro Petri ab kommender Woche die Vorbereitung auf den nächsten Ironman weiter - den in Italien Ende September. Vorher will er noch die Halbdistanz in Zell am See bestreiten und freut sich schon darauf - immer positiv.