Fußball Traumstart für den neuen WSV
Mit einer tollen kämpferischen Leistung und zwei Uphoff-Toren besiegt der WSV Alemannia Aachen mit 2:1.
„Führ die Jungs zum Sieg“, hatte WSV-Trainer Andreas Zimmermann seinem Kapitän Tjorben Uphoff am Samstag vor dem Spiel gegen den selbst ernannten Aufstiegsanwärter Alemannia Aachen mit auf den Weg gegeben. „Auftrag ausgeführt“, konnte der 24-jährige Innenverteidiger nach 95 mitreißenden und spannenden Minuten zum Auftakt der Regionalliga-Saison 2019/20 glücklich vermelden. Nicht nur, dass „Uppe“ zusammen mit seinem 20 Jahre alten Innenverteidiger-Kollegen Tom Meurer die Defensive gegen die spielerisch überlegenen Gäste zusammengehalten hatte, mit zwei Toren war er dann auch der Vater des 2:1-Erfolges gewesen, der dem „neuen“ WSV, wie ihn Zimmermann anschließend bezeichnete einen Einstand nach Maß bescherte. Der war vielleicht mehr wert, als die ersten drei Punkte auf dem Weg zum angepeilten Ziel Klassenerhalt, denn er gibt auch den Wuppertaler Fans das Zutrauen, dass beim WSV unter schwieriger Ausgangslage und mit einem Mini-Etat planvoll vorgearbeitet wurde.
Mit 3863 Zuschauern, davon mehr als 1000 aus Aachen, war die Kulisse trotz zum Glück stabiler Wetterlage bei schwülen 28 Grad bescheiden geblieben. Doch die, deren Herz für den WSV schlug, unterstützen ihr Team nach Kräften. Als Tjorben Uphoff nach 42 Minuten mit einem überraschenden Schuss aus mehr als 30 Metern in eine Aachener Drangphase hinein das 1:0 erzielte, da schien der Jubel lauter zu sein als es 2500 Kehlen vermögen. Und als Aachen nach 70 Minuten durch den Wuppertaler Jungen Matti Fiedler der längst fällig scheinende Ausgleich gelang, da kam der Impuls zur Trotzreaktion von Rasen und Tribüne gleichermaßen. Zwar lief der auf der linken Außenbahn Meter um Meter machende Lukas Knechtel schon auf der Felge, doch er musste durchhalten, denn Zimmermann wechselte stattdessen Stürmer Beyhan Ametov aus und brachte für ihn den erst unter der Woche verpflichteten 18 Jahre alten Joey Müller als Abräumer im offensiven Mittelfeld. Dank Müller und vor allem dem nach 73 Minuten für den erschöpften Routinier Daniel Grebe eingewechselten Kevin Pytlik kam der WSV nun endlich wieder in sein Umschaltspiel. Ganz nebenbei war das Durchschnittsalter der WSV-Elf auf dem Platz damit auf 22,7 Jahre gesunken.
„Das ist das, was die Zuschauer erwarten können“, meinte Tjorben Uphoff nachher zu der Mentalität, nicht aufzugeben, die der WSV nun zeigte. Pytlik verschaffte sich mit seiner Zweikampfhärte sofort Respekt, holte in der Vorwärtsbewegung einen Freistoß heraus. Uphoffs Kopfball im Anschluss daran konnte Aachens Torwart Ricco Cymer noch über die Latte lenken, bei der anschließenden Ecke hatte er dann aber das Nachsehen. Linksverteidiger Nedim Pepic, der neue Standardspezialist des WSV, zog die Ecke scharf auf den ersten Pfosten, Tom Meurer verlängerte per Kopf und Uphoff drückte das Leder am zweiten Pfosten über die Linie. Erneut ging ein Begeisterungssturm durchs Stadion, und der trug die junge Mannschaft auch durch die restlichen, schweren 15 Minuten bis zum Abpfiff.