Wuppertaler Feriensport Die Kunst des Fangens und Werfens

Wuppertal · Baseball-Ferienkurs der Stingrays gut besucht.

Das sieht schon gut aus: Janic (9) versucht den von Leopold (14) zugeworfenen Ball zu treffen.

Foto: Anna Schwartz/ANNA SCHWARTZ

Die Sonne scheint auf den noch leicht taufeuchten Rasen des Ballparks an der Oberbergischen Straße: optimale Bedingungen am ersten Tag des Baseball-Kurses, mit dem die Stingrays des SV Bayer seit Jahren fester Bestandteil des Wuppertaler Feriensport-Programms sind. „Mit 20 Kindern von 8 bis 14 Jahren sind wir ausgebucht“, freut sich Cedric Teichler (18), der mit seinem Bruder Roven (16) den Kurs leitet. Beide gehören zur ersten und zweiten Herrenmannschaft der Stingrays und haben schon genug Routine gesammelt, um die Kinder anzuleiten. Am ersten Tag steht vor allem Wurf- und Fangtraining auf dem Programm. An den Fanghandschuh, den jeder erhält, müssen sich diejenigen, die wie Luca (12) vom Handball (HSV) oder Erik (9) vom Hockey (ETG) kommen, erst einmal gewöhnen. Der wird natürlich in der schwächeren Hand – bei den meisten die linke – getragen, damit der Wurfarm frei bleibt. „Wir müssen ihnen erst einmal austreiben, mit der starken Hand fangen zu wollen, bei härteren Bällen kann das sonst schon mal weh tun“, erläutert Roven Teichler. Deshalb werden anfangs auch Tennisbälle benutzt, die Teichler mit einem Tennisschläger in die Luft schlägt, um das Fangen der sogenannten „Flyballs“ zu üben. Einige Meter weiter steht Bruder Cedric mit den schon besser Geübten – sechs Kursteilnehmer sind schon Vereinsmitglied, einige sind wie die Teichlers in weiß-grüner Spieluniform plus Basecap erschienen – und trainiert das Fangen der sogenannten „Groundballs“. Mit dem Baseballschläger katapultiert er sie flach über die Wiese, von wo sie dann aufgenommen werden müssen. Auch das kommt ja später im Spiel vor, wenn es gilt, den vom gegnerischen Better (Schlagmann) getroffenen Ball so schnell wie möglich aufzunehmen, um ihn zur Homebase zurückzutransportieren und dem Better nicht die Zeit für einen Homerun oder das Erreichen möglichst vieler Bases zu geben.

Eine Idee vom Spiel erhalten die Jugendlichen dann schon mal in der letzten Lektion des ersten Tages. In zwei Teams aufgeteilt, gilt es nun, den Ball bestmöglich ins Feld zu werfen, um danach eine möglichst weite Distanz (gezählt wird nach in Fünf-Meter-Abstand platzierten Hütchen), zurückzulegen. Aber Vorsicht: Wer nicht zur Homebase zurückkehrt, bevor der Gegner den Ball dorthin zurückgebracht hat, verliert alle Punkte.

„Morgen geht es dann mehr ums Schlagen“, erklärt Cedric Teichler den weiteren Wochenplan. Sollte es regnen – kein Problem. Schließlich haben die Stingrays seit eineinhalb Jahren am Platz einen überdachten Schlagkorridor (Betting-Cage).

Die Teilnahme am Sommerferienprogramm lohnt sich für die Stingrays. „Ein bis zwei Kinder bleiben immer bei uns hängen“, so Cedric Teichler. Die Nachwuchsförderung wird bei den Stingrays großgeschrieben. Neben den zwei jungen Herrenteams gibt es je eine U 10-, U 12- und U 15-Mannschaft. Spätestens wenn am Freitag zum Abschluss des Kurses nur gespielt wird, wird sicher das ein oder andere neue Talent zu beobachten sein. gh