Kurzbahn-DM: Umzug in die Schwimmoper
Die Kurzbahn-DM findet 2010 erstmals in der modernisierten Schwimmarena statt.
Wuppertal. Fünf Jahre lang war Essen Austragungsort der deutschen Kurzbahn-Meisterschaften im Schwimmen. Am Sonntag ging diese Ära mit dem letzten Wettbewerb der Titelkämpfe 2009 zu Ende, denn ab 2010 werden sich die besten deutschen Schwimmer in der renovierten und modernisierten Schwimmoper am Johannisberg in Wuppertal messen.
Eigentlich hätte der "Umzug" nach Wuppertal schon in diesem Jahr erfolgen sollen. Doch aus Erfahrung wird man klug, und deshalb gaben die Wuppertaler schon frühzeitig die Ausrichtung der Meisterschaften an den Deutschen Schwimmverband zurück. Schlechte Erfahrung hatte man beim Wiederaufbau des Schwimmleistungszentrums gemacht, als sich die Fertigstellung verzögerte und die mit dem DSV vereinbarten Termine nicht eingehalten werden konnten. Das wäre im Falle der Schwimmoper nicht anders gewesen, die statt wie geplant im Herbst 2009 im März 2010 in Betrieb genommen wird.
Aus Sicht der Wuppertaler Schwimmer wäre der Heimvorteil in diesem Jahr allerdings wohl auch zu früh gekommen. Bis auf Sarah Poewe (SG Bayer), die eine Silbermedaille und zwei Bronzemedaillen über 100m, 50m und 200m Brust gewann, sowie Christian vom Lehn (SGBayer), der als Sieger des B-Finales über 200m Brust in der Zeit von 2:08,97 min. einen neuen Altersklassenrekord aufstellte, blieben die Finalläufe für die Nachwuchsschwimmer der SG Bayer, der SGWasserfreunde-Neuenhof und den ASV noch in unerreichbarer Ferne. Hinzu kam, dass eine Reihe von Wuppertaler Schwimmern kurzfristig erkrankten.
Viel besser lief es für Sarah Poewe. "Drei Starts und drei Medaillen, das war ein tolles Wochenende für mich", sagte die Wahl-Amerikanerin, die sich über die 100-Meter-Strecke (1:05,05 min.) und 50 Meter (30,27 sec.) in Essen den Einzelstart bei den Kurzbahn-Europameisterschaften in Istanbul sicherte. Zum Abschluss hatte Sarah Poewe gestern auch über 200m in 2:23,65 min. ein starkes Rennen absolviert. "Dafür, dass ich erst zwei Monate im Training bin, kann ich sehr zufrieden sein", sagte die Bayer-Schwimmerin. 2010 wird sie weiterhin zu den Titelanwärterinnen zählen. In Essen war Carolin Ruhnau (SG Essen), die von dem früheren Bayer-Trainer Henning Lambertz betreut wird, die überragende Schwimmerin auf den Bruststrecken.
Die Wuppertaler Sportfans dürfen sich schon jetzt auf eine Neuauflage im kommenden Jahr freuen, wenn die Wuppertalerin den Heimvorteil hat. Die Schwimmoper mit ihren steilen Zuschauerrängen dürfte ein idealer Austragungsort für diese spektakulären Wettkämpfe auf den 25-Meter-Bahnen sein.
Über die Einzelergebnisse der Wuppertaler Nachwuchsschwimmer berichtet die WZ nach Auswertung der 1000 Seiten starken Wettkampfprotokolle in einer der kommenden Ausgaben.