Landesliga: ASV steigt ab, RWE ist Meister
1:4-Niederlage vor 600 Zuschauern trotz couragierter Leistung.
Wuppertal. Aller Kampf hat nichts mehr genutzt: Unter Wert mit 1:4 (0:2) unterlag der ASV am Sonntag dem neuen Landesliga-Meister Rot-Weiß Essen II und muss nach einem Jahr zurück in die Bezirksliga.
Dass selbst ein Sieg nach den Ergebnissen der übrigen Spiele nicht mehr für den Klassenerhalt gereicht hätte, war nur ein kleiner Trost. Irgendwie war die Partie exemplarisch für die gesamte Spielzeit, die von drei Trainerwechseln und vom ersten Spieltag an dem Kampf gegen den Abstieg geprägt war:
Trotz guter spielerischer Ansätze benötigten die Barmer zu viele Torchancen und brachten sich durch teils haarsträubende Schnitzer um den möglichen Lohn.
Da reichten dann auch 22 Zähler in der Rückrunde (nach einer verkorksten Hinserie mit nur sieben Pünktchen) nicht für den Landesliga-Verbleib. Die Essener ihrerseits schafften mit dem Sieg den Aufstieg, auch wenn sie vor 600 Zuschauern am Gelben Sprung spielerisch enttäuschten.
Nach dem frühen 1:0 durch Marcel Schlomm, begünstigt durch ein Missverständnis zwischen Benjamin Pöschk und „Pepe“ Bacale, zogen sich die Gäste zurück und überließen dem ASV die Initiative.
Nikos Kapassas mit einem Freistoß, Daniel Ritter und der starke Davide Venturiello hatten auch Chancen, doch Rot-Weiß blieb effektiver, wobei vor dem 0:2 ASV-Keeper Pöksch zu ungestüm zu Werke ging und einen Foulelfmeter verursachte. Als Murat Yildirim diesen verwandelte, stimmten die 300 Essener Fans bereits Feiergesänge an.
Fast zu früh, denn nach einer Stunde kam der ASV durch einen schulmäßigen Kopfball von Bacale nach Eckstoß Kapassas zum Anschlusstreffer (59.). Nur zwei Minuten später tauchte Ritter frei vor Essens Keeper Raschka auf.
Doch sein Kopfball wurde auf der Linie geklärt. Essen wankte, fiel aber nicht und bestrafte die nächste Negativ-Kapriole der Gastgeber — eine zu kurze Kopfballrückgabe von Kapassas — durch El Said. Nach Phillip Langes Platzverweis wegen Beleidigung (85.) und dem 4:1 durch Yildirim (87.) feierten die Rot-Weißen mit ihren Fans ausgelassen den Aufstieg.
„Alle hatten heute ihren Spaß, nur wir nicht, denn wir sind abgestiegen“, sagte der scheidende ASV-Coach Werner Kasper. Er lobte aber seine Elf für einen „couragierten Auftritt“.
Dank großer Polizeipräsenz angesichts der vielen Essener Fans blieben die befürchteten Krawalle aus. „Unser Aufgebot ist deutlich stärker als bei jedem anderen Landesligaspiel und der Situation angemessen“, meinte Wolfgang Lonken, Leiter der Polizeiinspektion Wuppertal, zur WZ.