TV Beyeröhde zurückhaltend

Der Drittligist hat das Training mit drei Neuzugängen wieder aufgenommen. Auf ein Saisonziel will sich der Club nicht festlegen.

Nach fünfwöchiger schöpferischer Pause hat Beyeröhdes Handballtrainerin Meike Neitsch ihre Spielerinnen am vergangenen Wochenende in der Uni-Halle zum Trainingsauftakt für die kommende Saison gebeten. Sechs Einheiten zu je zwei Stunden waren an den beiden Tagen angesetzt, und bis auf die Heimkehrerin Laura Sosnierz (studiert noch in Spanien), Anne Krüger (USA-Urlaub) und Sabine Nückel (beruflich verhindert) waren alle mit großem Elan bei der Sache. Also auch die drei Neuzugänge Leonie Heinrichs (bisher JSG Wuppertal), Felicia Idelberger (bisher TuS Lintfort) und Carolin Stallmann (BVB II), wobei die beiden Letztgenannten wegen noch nicht ausgeheilten Verletzungen zusammen mit Hanna Vietz ein spezielles Aufbautraining absolvierten.

Dass Training bei Neitsch nicht gerade Aktiverholung ist, musste Leonie Heinrichs feststellen. „Ich habe unheimlichen Muskelkater“, stöhnte sie, was Felicia Idelberger nur ein wissendes Lächeln abnötigen konnte. Sie hat bei Bayer Leverkusen unter Neitsch trainiert und gehörte auch mit den Münch-Zwillingen zu dem damals sehr erfolgreichen Jugend-Niederrheinauswahl-Jahrgang. Linkshänderin Carolin Stallmann hatte in den vergangenen Jahren viel Verletzungspech und deshalb nicht den Sprung ins Zweitliga-Team des BVB geschafft. „Ich suche beim TV Beyeröhde eine neue Herausforderung“, sagt sie.

Neitsch freute sich, dass auch die Jugend-Nationaltorhüterin Dana Centini weiter zum Kader gehört, so dass es bis auf Marta Kaczmarek, die aus beruflichen Gründen ihre sportliche Laufbahn unterbricht, keine Abgänge zu verzeichnen gibt.

In den beiden letzten Spielzeiten wurden die Beyeröhderinnen jeweils Dritte der dritten Liga. Deshalb stellt sich die Frage, ob der Verein mit einem gezielt verstärkten Team nun höhere Ziele anpeilen will. Doch da ist die ehemalige Nationalspielerin Neitsch eher zurückhaltend. „Ich sehe in unserer Liga fünf Mannschaften ungefähr auf Augenhöhe, und dazu zähle ich auch unseren bergischen Nachbarn HSV Gräfrath (mit zahlreichen ehemaligen Beyeröhderinnen d. Red.), der mit Sicherheit besser abschneiden will als in der letzten Saison, TuS Lintfort oder den 1. FC Köln.“ Trainiert wird zunächst bis zum 20. Juli, worauf eine dreiwöchige Trainingspause mit „Hausaufgaben“ für die Spielerinnen folgt. Und danach geht es munter weiter, denn am 14. September beginnt die Meisterschaft mit einem Heimspiel gegen Neuling HSG Dutenhofen/Münchholzhausen und schon eine Woche später steigt in der Solinger Klingenhalle das Derby gegen den HSV Gräfrath. Dass es mit Gräfrath, dem 1. FC Köln, Fortuna Köln, der Zweitvertretung des BVB und TuS Lintfort in dieser Saison gleich fünf Westrivalen gibt, kommt der Reisekasse des Clubs zugute.

Wie in jedem Jahr ist das erste September-Wochenende dem DHB-Pokal gewidmet, und auch da ist der TVB als Niederrhein-Pokalsieger mit dabei.