Leistungszentrum erst im Mai fertig, Schwimmer suchen Bleibe

Die abschließenden Fliesenarbeiten konnten wegen Engpässen bei der Ausschreibung noch nicht begonnen werden.

Foto: Stefan Fries

Schlechte Nachrichten für Wuppertals Leistungs-, Schul- und Hobbyschwimmer: Das Leistungszentrum auf Küllenhahn wird nun doch erst Anfang Mai bezugsfertig sein. Wie Susanne Thiel vom Gebäudemanagement im Sportausschuss mitteilte, sei es durch einen Personalengpass in der zentralen Vergabestelle der Stadt zu einer Verzögerung der Ausschreibung der Fliesenarbeiten gekommen, die eigentlich schon hätten beginnen sollen. Nun geht es damit erst Ende nächster Woche los — zunächst mit vorbereitenden Arbeiten und dann hoffentlich auch bald mit dem Fliesen des Beckenumlaufs. Bis dahin müssen aber noch speziell eingepasste Ablaufstutzen für die Schlitzrinnen geliefert werden, über die der Umgang — getrennt vom Becken — entwässert wird.

Während das Edelstahlbecken inzwischen fast fertig ist, können die Fliesenarbeiten nicht vor dem 24. April abgeschlossen werden. Eine bis zwei Wochen dauere es dann noch, bis das Bad in Betrieb genommen werden könne, sagt Andreas Haack, Projektleiter beim Gebäudemanagement. „Wir werden alles tun, damit es der 1. Mai wird“, verspricht er. „Bei einem so großen Projekt ist eine Verzögerung von zwei Wochen nicht viel, das kann vorkommen“, sagt Susanne Thiel.

Für die Vereine ist das denoch ein Riesenproblem, denn die Vorbereitung auf die Langbahnsaison ist in vollem Gange, und nun muss die Lücke zwischen dem 9. April (zuvor in den Osterferien sind die Topschwimmer im Trainingslager in Polen) und Mai geschlossen werden.

Gestern gab es bereits ein Krisengespräch bei Sportamtsleiter Norbert Knutzen mit Simone Osygus als Vorsitzende des Schwimmverbands und Geschäftsführerin der Bayer-Schwimmer sowie dem Geschäftsführer des Stadtsportbunds, Volkmar Schwarz.

„Wir werden jetzt alle Möglichkeiten ausloten, allen Seiten gerecht zu werden“, hatte Norbert Knutzen versprochen. „Am besten wäre es, wenn wir die großartige Zusammenarbeit mit dem SV Neuenhof fortsetzen könnten. Wir werden zügig Gespräche mit dem Verein aufnehmen“, fasste Volkmar Schwarz zusammen.

Das Problem: Auch beim SV Neuenhof beginnt die Sommersaison am 1. Mai, und der Verein richtet Becken und technische Anlagen normalerweise nach der Wintersaison her. Das ist ab dem 18. März geplant. „Wir haben den Zeitraum schon jetzt um zwei Wochen verkürzt“, sagt der Neuenhof-Vorsitzende Burkhard Orf. Er gibt sich aber im Sinne des Sports gesprächsbereit — allerdings ergebnisoffen.

„Für uns wäre es die Ideallösung, wenn wir da noch ein wenig bleiben dürften, wir sind da richtig heimisch geworden“, sagt Simone Osygus. Die Schwimmoper als Ausweichbad bietet dagegen nur eine 25-Meter-Bahn. Und gerade in der Vorbereitung auf die anstehenden Saisonhöhepunkte wie NRW- und Deutsche Meisterschaften sei eine Langbahn unerlässlich.