Radsport/Rund in Wuppertal: Zabel wollte nur mal gucken
1500 Zuschauer säumten den Rundkurs des bekannten Radrennens. Zabels Anwesenheit spornte so manchen Fahrer an.
Wuppertal. Spannende Wettbewerbe und einige Spitzenplätze heimischer Sportler brachte das diesjährige Radrennen "Rund in Wuppertal". Der abschließende Wettkampf der Eliteklasse endete mit einem spektakulären Zieleinlauf. Ein gutes Omen für den heimischen Radsport und den Verlauf der Veranstaltung mag die Anwesenheit von Erik Zabel unter den Zuschauern gewesen sein. Einerseits untermauerte der Profisprinter nach dem Dopinggeständnis mit dem Besuch in Langerfeld seine Zugehörigkeit zur großen deutschen Radsportfamilie. Andererseits schienen die meisten Teilnehmer in ihren sportlichen Wettkämpfen durch den prominenten Gast besonders motiviert. Anlass für Zabels Anwesenheit war der Start seines Sohnes Rick in der U 15. Der Junior stürzte allerdings und fuhr blutend dem Hauptfeld hinterher. Wie auch Timo Krah (Endspurt 08), der einen technischen Defekt hatte. Im Hauptrennen der Eliteklasse sicherte sich in einem denkwürdigen Finale Michael Aldeschulte den Sieg, der erst nach Auswertung des Zielfilms durch den Wettfahrausschuss feststand. Aldeschulte, der von 1999 bis 2003 für einen holländischen Rennstahl bereits als Berufsfahrer aktiv war, überquerte nach 65 Runden mit einer Mischung aus Überlegenheit und Überheblichkeit die Ziellinie. Nachdem er auf den letzten zwei Runden einen Vorsprung von 30 Metern erarbeitet hatte, ließ er auf der Zielgeraden die Beine hängen und rollte aus. Das heransprintende Hauptfeld fing den 27-Jährigen fast noch ab. Aldeschulte war sich seiner Sache aber sicher. "Mein Ziel ist, in ein paar Wochen wieder Elite-A-Fahrer zu sein", sagte er nach der Siegerehrung. Der Wuppertaler Andreas Marschall (Team ME) fuhr als 14. noch in die Preisränge.
Benjamin Sydlik Zweiter, auf Janke-Schwestern war Verlass
Seiner Sache sicher war sich auch Lokalmatador Benjamin Sydlik (im neuen, hellleuchtend grünen Vereinstrikot von Endspurt 08) im Juniorenrennen. Er fährt schließlich auch in der Sportgruppe des Team Sparkasse und hatte von dort acht Teamkollegen als Helfer in roten Trikots mitgebracht. Nach 40 Kilometern und Kontrolle über die 60 Rivalen schien alles auf Sydliks Sieg hinauszulaufen. Doch dann traten die starken Holländer auf den Plan. Das Quartett aus Aalten attackierte im geschlossenen Feld auf den letzten fünf Kilometern immer wieder und die Ordnung beim Team Sparkasse geriet durcheinander. So kam es zum offenen Sprint, wobei Sydlik (2.) Mark Schreurs (Holland) zwar auf Platz 3 verweisen konnte, den Sieg jedoch seinem Kollegen Matthias Thomaschowski überlassen musste. Einzelfahrer Frank Daniel Wagner von RC Musketier behauptete sich auf dem sehr guten vierten Rang.Im Rennen der Senioren (Klassen 2, 3, 4) schaffte ein Duo den Absprung. Bernd Fuhrmann siegte souverän vor Thomas Marlon. Michael Donner (Wuppertal, Dritter) führte das Hauptfeld mit einem fulminanten Sprint (Übersetzung 53:11) ins Ziel. Bei der Jugend U 17 bewies Raphael Shakoor vom RC Musketier seine Klasse. Hinter Sieger Lukas Liß sprintete Shakoor vor zwei holländischen Konkurrenten in starker Form auf Platz drei.