Rollhockey: Erster Punkt in der Königsklasse
Mit 2:2 (2:1) trennt sich der RSC Cronenberg nach mitreißendem Spiel vom französischen Meister Coutras.
Wuppertal. Im ersten Europaliga-Heimspiel der Saison schaffte der RSC Cronenberg am Samstag den ersten Punktgewinn in der Rollhockey-Königklasse seit zwei Jahrzehnten. Nach dem 2:2 (2:1) gegen den französischen Meister Coutras in einer hochdramatischen Begegnung in der Alfred-Henckels-Halle war RSC-Trainer Sven Steup aber zunächst nicht ganz glücklich. „Ein Sieg war drin, wenngleich die Franzosen ungeheuer stark aufspielten“, sagte ein verärgerter Steup. Auch er musste aber anerkennen, dass die Punkteteilung gerecht war. Der RSC konnte sich bei Torwart Sebastian Wilk bedanken, der durch eine Klasseleistung, die an seine tollen Auftritte bei der Europameisterschaft erinnerte, eine ebenso mögliche Niederlage verhinderte.
Der RSC ging die Partie mit hohem Tempo an, erspielte sich Chancen durch Luis Coelho und Jens Behrendt, während Coutras durch seinen starken Kapitän, den Argentinier Guerra Garcia, zweimal Aluminium traf. Eine blaue Karte für einen Franzosen erbrachte beim fälligen Penalty die nächste Chance der Löwen. Coelho traf nur die Latte, gleich darauf fiel in Überzahl aber dann doch das Tor. Ein RSC-Angriff schien schon abgefangen, da erkämpfte sich Thomas Haupt den Ball, passte auf Luis Coelho, der einnetzte. Der französische Meister schien nun angeschlagen. Jan Velte traf nach einer verworrenen Situation vor dem vom Spanier Daniel Fernandez gut gehüteten Tor zum 2:0. Und der RSC hätte in Überzahl nachlegen können, denn der nächste Franzose sah die blaue Karte. Doch ausgerechnet in dieser Phase fiel das 1:2. Ein Schuss des Italieners Adrian Coria wurde unglücklich vom Rollschuh eines Cronenbergers ins Tor abgelenkt. Wilk, der vorher mehrfach gerettet hatte, war chancenlos.
Die zweite Hälfte begann mit einer Großchance für Jens Behrendt. Nun verstärkten aber die Franzosen den Druck. Die Schiedrichter verhängten einen Penalty gegen den RSC als Garcia an der Mittellinie gefoult wurde und spektakulär fiel. Doch Basti Wilk wurde zum Turm in der Schlacht und hielt den fälligen Strafstoß, wie kurz darauf auch den nächsten, der aufgrund des zehnten Teamfouls des RSC fällig wurde. Diesmal scheiterte Coutras-Torjäger Nicolas Guilbert an Wilk. Der Ausgleich fiel kurz darauf dennoch, als Guilbert mit einem unhaltbaren Distanzschuss erfolgreich war.
Beide Mannschaften wollten sich mit der Punkteteilung nicht zufrieden geben. Jan Velte besaß nach dem zehnten Teamfoul der Gäste die Chance zur Führung. Doch auch er konnte Fernandez nicht überwinden. Wohl aus Ärger daüber folgte für den RSC-Spielmacher die blaue Karte, die einen Penalty für den Italiener Adrian Coria brachte. Bastian Wilk hielt auch den und wunderte sich später: „In der Liga lief es für mich zuletzt gar nicht so gut bei Penaltys.“ Wenige Sekunden vor dem Ende war Wilk noch einmal gefragt. Als Coutras nach einem Abspielfehler von Jan Velte eine Großchance erhielt, rettete er das 2:2.