Rollhockey: RSC im Spitzenspiel zu kopflos

Trotz zeitweise drückender Überlegenheit unterliegt der Meister Tabellenführer Iserlohn mit 1:4 (1:0).

Wuppertal. Im Topspiel der Rollhockey-Bundesliga siegte Tabellenführer ERG Iserlohn bei den Löwen des RSC Cronenberg mit 4:1 und ist in den verbleibenden drei Spielen der Vorrunde nicht mehr einzuholen. Aufpassen müssen die Löwen nun, dass der für die Play-offs wichtige zweite Platz nicht mehr in Gefahr gerät.

Der RSC ging stark gehandicapt in das Match, da das Team ohne Luis Coelho, der sich beim Öffnen einer Konservendose eine tiefe Schnittwunde am Finger zugezogen hatte (es war kein Arbeitsunfall, wie zunächst berichtet), und den an Grippe erkrankten Andy Paczia auskommen musste.

RSC-Trainer Sven Steup stand daher nur ein begrenztes Auswechselkontingent zur Verfügung. So sahen die 350 Zuschauer in der RSC-Halle zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten. Im ersten Abschnitt waren die Löwen die drückend überlegene Mannschaft, die mit enormem Kampfgeist und gekonnten Spielzügen überzeugte. Insgesamt hatten die Gastgeber in der ersten Halbzeit zahlreiche Torchancen, bei denen die Zuschauer schon den Torschrei auf den Lippen hatten. Doch erzielen konnte der RSC nur einen herrlichen Treffer durch Jens Behrendt aus kurzer Distanz. Zu viele Gelegenheiten vergaben die Löwen in dieser Phase, wobei Iserlohns Patrick Glowka auch glänzend hielt.

Nach der Pause schien es zunächst ähnlich weiterzugehen. Mannschaftskapitän Thomas Haupt stand nach Zuspiel frei vor Glowka — und vergab. Doch dann kam der erste Warnschuss. Nationalspieler Liam Hages glich zum 1:1 aus. Noch schien nichts verloren, denn fast im Gegenzug bekamen die Gäste ihr zehntes Teamfoul und der RSC die Chance, durch einen Direkten erneut in Führung zu gehen. Der Argentinier Carlos Nunez bekam die blaue Karte. Doch der gerade wieder genesene Marco Bernadowitz scheiterte erneut an Glowka. Große Aufregung danach, da der Keeper den Ball nicht in der Hocke hielt, sondern die Ausführung des Penalties im Stehen erwartete. Vielleicht war es der Frust über diese Situation, der bei den Löwen den Faden reißen ließ. Im anschließenden Überzahlspiel kam die ERGI durch zwei Konter nach Abspielfehlern zu zwei Treffern. Verzweifelt und kopflos lief der RSC nun gegen die drohende Niederlage an. Die Gäste nutzten dies und kamen durch ihren Torjäger Sebastian Glowka sogar noch zum vierten Treffer.