Wuppertal Schlägerei auf Linde hat böse Folgen
Der verletzte Betreuer der Hausherren musste in eine Spezialklinik nach Solingen verlegt werden.
Wuppertal. Bei Michael Tappert, Sportlicher Leiter des Fußball-Bezirksligisten SV Jägerhaus-Linde, kommt keine Freude über den Klassenerhalt seines Vereins auf. Tappert ist entsetzt über die Ereignisse am Sonntagnachmittag, als nach dem Spiel gegen Vatanspor Solingen der Betreuer Dirk K. (50) und der Spieler Tobias Schäfer durch Schläge und nach Zeugenaussagen auch Tritte im Gesicht schwer verletzt wurden. Dirk K. wurde wegen mehrfacher Brüche am Augenbogen am Dienstag aus dem Bethesda-Krankenhaus nach Solingen verlegt. Im Augenzentrum sollen die Ärzte sicherstellen, dass keine Folgeschäden am Augenlicht zurückbleiben. Seine Verletzungen sollen so schwer gewesen sein, dass zwischenzeitlich die Gefahr bestanden habe, der 50-Jährige könne erblinden.
„Bis zur 90. Minute war es ein hektisches Fußballspielspiel, aber es deutete nichts daraufhin, dass die Situation so eskalieren könnte“, berichtete Michael Tappert. Er habe mit eigenen Augen gesehen, dass ein Gästespieler das Trikot auszog und den Betreuer, der den Schiedsrichter schützen wollte, von hinten mit der Faust ins Gesicht schlug. „Das ist auch auf einem Video zu erkennen, das in unserem Besitz ist.“ Die Polizei habe das Video bisher nicht angefordert. „Es war keine Massenprügelei, aber es hätte eine werden können. Zum Glück konnten wir das verhindern“, sagt Linde-Trainer Ünsal Bayzit, der den verletzten Betreuer am Dienstag im Krankenhaus besuchte. Dirk K. war einige Minuten bewusstlos, bevor er ins Krankenhaus gebracht wurde. Der Solinger Verein hatte im Gegenzug die Gastgeber beschuldigt, einen Jugendlichen getreten zu haben. „Das ist ein absurder Vorwurf“, sagt Tappert.
Der Fußballverband zog zunächst Konsequenzen, sagte die Relegationsspiele der Solinger gegen Essen-Holsterhausen ab. Das Spiel fand dann aber doch am Mittwochabend statt. Die beiden Mannschaften trennten sich 2:2-Unentschieden. ab