Schwebebahnlauf offiziell vermessen
In der nächsten Auflage von Wuppertals größter Laufveranstaltung soll erstmals ein Halbmarathon das Programm noch erweitern.
Ein Fahrradfahrer, Läuferin Conny Kronenberg und eine Polizeieskorte: Ein seltsames Gespann war am Sonntagvormittag mehrfach auf der B 7 zwischen Opernhaus und Bendahl unterwegs. Ab und zu stoppte der Fahrradfahrer, sprühte eine Markierung auf die Straße, ehe es weiterging. So mancher Autofahrer auf der um diese Zeit wenig belebten Talachse dürfte sich gewundert haben. Des Rätsels Lösung: Hier wurde die Strecke für den nächsten Schwebebahnlauf offiziell vermessen.
„Dieser Wunsch ist vielfach an uns herangetragen worden, die Leute wollen genau wissen, wie weit sie laufen“, klärt Silvia Kramarz, Vorsitzende des Vereins Schwebebahnlauf auf. Bei fast 5000 Läufern, die beim letzten Mal am Fünf-Kilometer-Firmenlauf teilgenommen haben, ist das „vielfach“ durchaus wörtlich zu nehmen. Das Gleiche galt für den Zehn-Kilometer-Lauf und die 1,6-Kilometer Schülerläufe.
So wurde Detlef Ackermann aus Köln bestellt, der vom Deutschen Leichtathletik Verband die Lizenz zum Messen hat. Ein Zähler am Rad liefert Zahlen, die er nachher auf Punkt und Komma in Meter umrechnet. „Normalerweise finden solche Vermessungen ab März statt“, meinte Ackermann mit Blick auf die frischen Temperaturen am Sonntag. Dank des Streifenwagens, in dem Markus Vössing und Kollegin Alina Pepping hinterher — auf einem kurzen Stück im Gegenverkehr auch vorwegfuhren — musste Ackermann zumindest nicht um seine Sicherheit zittern. Vössing nannte den Termin übrigens ideal: „Sonntagfrüh ist aus Polizeisicht ohnehin Saure-Gurken-Zeit.
„Den frühen Termin im Jahr entschuldigte Silvia Kramarz mit einer anstehenden Entscheidung. Erstmals soll beim nächsten Termin am 3. Juli nämlich auch ein Halbmarathon ins Programm aufgenommen werden. Die Vermessung ergab, dass die Läufer die Runde zwischen Opernhaus und Bendahl viermal drehen und anschließend noch eine kleine Runde bis Loh dranhängen müssen.
Beim Zehn-Kilometerlauf, der bisher fast 500 Meter zu kurz war, wird mit der Bambini-Runde nachjustiert. „Durch den Grünstreifen auf der B 7 sind wir in den Variationsmöglichkeiten etwas beschränkt, Start und Ziel wollen wir mit Rücksicht auf die aufwendige Technik auch nicht zu weit verschieben“, erklärte Kramarz, warum man ansonsten wohl nicht genau auf die ausgeschriebenen Längen justieren wird. „Zumindest weiß aber künftig jeder, wie weit er genau gelaufen ist“, sagt Vorstandsmitglied Conny Kronenberg, die schließlich selbst eine passionierte Läuferin ist und weiß, wie wichtig das dem ein oder anderen ist.