Sportlerin der Woche wirft in drei Spielen jeweils zehn Tore

Marieke Köhler (27) ist eine der erfolgreichsten Rückraumschützinnen bei Zweitligist TV Beyeröhde.

Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Sie ist 182 Zentimeter groß, und mit ihren langen Armen hat sie genau die richtigen „Hebel“ für eine erfolgreiche Rückraumschützin. Körperliche Vorteile, von denen Marieke Köhler (27) vom TV Beyeröhde in dieser Saison besonders eifrig Gebrauch macht. Mit 63 Treffern liegt sie in der Hitparade der Torjägerinnen der zweiten Bundesliga an dritter Stelle. Dreimal schon traf sie zehnmal ins gegnerische Netz und begeistert die TVB-Fans mit Wurfkraft und Präzision.

Zum dritten Mal spielt die Dortmunderin schon für den TVB, hatte 2007 für den damaligen Bundesligisten ein Zweitspielrecht und stieß 2010 nach Jahren beim SC Greven und Borussia Dortmund erneut zum TVB, bevor sie sich eine Auszeit mit einer Reise nach Australien und Thailand nahm.

„Finanziert habe ich mir das Jahr unter anderem mit Arbeit als Zimmermädchen und Obstpflückerin“, berichtet die Blondine, die danach beim bergischen Rivalen HSV Gräfrath spielte, ehe sie wieder ihre alte Liebe zum TV Beyeröhde auffrischte. „Ich bin vor allem wegen Meike Neitsch gekommen“, so Köhler, die dafür auch die viermalige Fahrt zum Training nach Wuppertal in Kauf nimmt und derzeit in der Form ihres Lebens ist.

Das Erfolgsgeheimnis: „Ich fühle mich total fit und glaube, dass das auch vom Krafttraining an jedem Montag kommt“, erklärt die Master-Studentin für das Fach Sportberatung an der Uni Bochum. „Da sind Psychologie, Soziologie, Sportwissenschaft und Management gefragt“, erklärt die vielseitige junge Dame, die zudem noch in der Geschäftsstelle von Bundesligist Borussia Dortmund mit einer halben Stelle — in den Semesterferien sogar Vollzeit — in der Finanzabteilung arbeitet. „Klar, dass da die Stimmung etwas gedrückt ist“, sagt sie angesichts der momentanen Krise.

Da sind die persönlichen Erfolge mit dem TV Beyeröhde natürlich „Aufheller“, und sie glaubt fest daran, dass sich daran bis zum Saisonende nichts ändert. „Wir sind eine tolle Truppe und aufgrund unserer vielen jungen Spielerinnen auch noch entwicklungsfähig“, lautet ihr Urteil über die „Beyeröhder Handballgirls.“

„Mir gefällt auch, dass Fehler sofort offen angesprochen werden und daraus die Lehren gezogen werden.“ Übrigens bezüglich der „Lehren“ eine Ansicht, die Trainerin Meike Neitsch nicht immer teilt.

Was den Klassenerhalt angeht, so ist Marieke Köhler sehr optimistisch. „Wir schaffen das“, ist sie überzeugt und meint damit nicht nur den TVBeyeröhde, sondern auch „Sorgenkind“ Borussia Dortmund.