Wuppertal Sportplätze in Langerfeld: Aus zwei macht eins
Plan: Die Grundstraße wird ausgebaut, die Clausewitzstraße aufgegeben. Gespräche mit den Vereinen Milano und Hellas laufen.
Wuppertal. Aus zwei stark sanierungsbedürftigen Sportplätzen schaffe einen modernen neuen: Geht es nach den Vorstellungen von Sport- und Schulverwaltung, soll diese Idee in Langerfeld bald umgesetzt werden und damit Vereinen und Schulen neue Möglichkeiten bieten.
Die Aussicht auf 600 000 Euro aus dem Landesförderprogramm „Gute Schule“ für die Sanierung des Platzes an der Grundstraße hat zu weitergehenden Plänen auch für den benachbarten Platz an der Clausewitzstraße geführt. Die wurden mit den jeweils ansässigen Vereinen besprochen, ohne dass es gleich Ablehnung gegeben habe. „Unter den genannten Voraussetzungen können wir uns sehr gut vorstellen, den Platz an der Clausewitzstraße aufzugeben und mit an die Grundstraße zu ziehen, der dann einen Kunstrasen erhält“, sagt Hellas-Geschäftsführer Georgios Avramidis nach einer ersten Unterredung beim Sportamt.
Am kommenden Freitag will er sich erstmals mit Conchetta Mulé treffen, die seit dem Tod ihres Vaters und langjährigen Vorsitzenden, Angelo Mulé, die Geschicke des CSI Milano an der Grundstraße lenkt.
Beide Klubs sind mit ihren in die Jahre gekommenen Anlagen alles andere als glücklich. „Bei Regenwetter ist der Platz eine Seenlandschaft. Jugend haben wir hier seit 2014/15 nicht mehr, seit wir wegen eines Gaslecks für elf Monate in den Duschen kein warmes Wasser hatten“, sagt Avramidis. Dass sein Club, der aktuell nur noch über zwei Seniorenmannschaften verfügt, sich mit einem anderen einen Sportplatz teilt, wäre für ihn selbstverständlich. „Einzige Voraussetzung: „Es muss ein Verhältnis auf Augenhöhe sein und jeder muss einen eigenen Vereinsraum haben.“
„Da müssen wir noch eine Lösung finden. Das jetzige Sportplatzgebäude an der Grundstraße lässt das nicht zu“, sagt Sportamtsleiter Nobert Knutzen. „Ich lasse das mal auf mich zukommen, klar muss nur sein, dass die Platzverantwortung bei uns bleibt“, sagt Conchetta Mulé. Ein Kunstrasen, das sei schon der Traum ihres verstorbenen Vaters gewesen, in Zeiten, als der Verein noch größer war. Jetzt verfügt er noch über je zwei Senioren- und Jugendteams.
Aktuell wird das Gelände an der Grundstraße gerade vermessen. Auf Basis der Daten würden dann die Umbaupläne erstellt, die noch in diesem Jahr den politischen Gremien zur Beschlussfassung vorgelegt werden sollen. „2018 würden wir gerne bauen“, sagt Norbert Knutzen und hat auch schon Zahlen: 600 000 Euro sollen aus der Landesförderung fließen, 765 000 aus städtischen Mitteln, vor allem der Sportpauschale.
„Wir sehen die große Chance, von dem Ausbau der Leichtathletikanlagen für das Carl-Duisberg-Gymnasium und die Gesamtschule Langerfeld auch die kleinen Fußballclubs profitieren zu lassen, die sich das so nicht leisten könnten“, sagt Knutzen. Eine 400-Meter-Tartanbahn für den Schulsport und mittendrin ein Ascheplatz, das gehe eben nicht.
Peter Vorsteher (Grüne), Vorsitzender des Sportausschusses, fordert, dass ein Teil des späteren Verkaufserlöses für das große Areal an der Clausewitzstraße dem Sport zugute kommen soll. Diese Entscheidung hat bisher allein der Kämmerer. Beim Verkauf des Schenkendorfplatzes etwa, auf dem Wohnhäuser entstanden, floss der komplette Erlös in den Haushalt. Doch sollte die Stadt demnächst einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen können, hätte die Politik wieder größere Mitsprachemöglichkeiten. „Potente Käufer zu finden, ist kein Problem“, sagt Wilhelm Schultze-Bocholt vom städtischen Gebäudemanagement. Er ist gerade damit beschäftigt, die Turnhalle Fleute zu verkaufen, die in Kürze aufgegeben wird. Interesse gebe es allein schon von den benachbarten Firmen, und das beziehe sich auch auf die Sportplatzfläche, auf die die Wirtschaftsförderung bereits ein Auge geworfen hat.