Starke Kids: „Wühlmäuse“ hinterlassen stärksten Eindruck

„Starke Kids Förderpreis“ der AOK Rheinland Hamburg geht an privaten Verein.

Wuppertal. Der "Starke Kids Förderpreis" der AOK Rheinland Hamburg ist ein Wettbewerb, bei dem der Blick nach vorne gerichtet ist. Den Beweis dafür lieferte die Preisverleihung in der AOK-Zentrale an der Bundesallee, wo das Siegerteam von den "Wuppertaler Wühlmäusen" aus nachvollziehbaren Gründen nicht in voller Mannschaftsstärke auflaufen konnte. Kein Wunder, denn die Wühlmäuse haben im Alter von sechs Monaten bis drei Jahren sicherlich noch keinen Sinn für eine Siegerehrung, auch wenn sie bei der AOK sehr kurzweilig ausfällt, vorher gespielt werden darf und ein Imbiss für die großen und kleinen Gewinner die Feierstunde versüßt.

"Fit von Anfang an", heißt das Motto der Wühlmäuse, eines privat finanzierten und organisierten Vereins, der bei der Jury den stärksten Eindruck hinterlassen hatte. Mit dem Förderpreis sollen Projekte und Vereine unterstützt werden, in denen Kinder schon früh die Vorteile von regelmäßiger Bewegung, Sport, gesunder Ernährung, Stressbewältigung und Suchtvermeidung erfahren können. Insgesamt 10.000 Euro schüttete die AOK bei der zweiten Auflage des Wettbewerbs "Starke Kids" in diesem Jahr aus. Neun Bewerber waren in die Endrunde gekommen.

"Es waren wie so oft im Sport diesmal ganz knappe Entscheidungen", verriet Ralf Beckmann, der als Jurymitglied kindgerecht die Siegerehrung moderierte. Und weil das Urteil der Jury auf den ersten Plätzen so knapp ausgefallen war, zeigte sich der Ausrichter großzügig. "Wir haben den zweiten Platz gleich drei Mal vergeben, aber dennoch das Preisgeld nicht geteilt", sagte Hans Baum, Leiter der Regionaldirektion Wuppertal, zur Freude der Preisträger.

So gingen jeweils 2000 Euro an die St. Antonius Schule (Leise lernen - lernen statt lärmen), das Zentrum für entspanntes Lernen (Fit in Windeln) und die Else-Lasker-Gesamtschule (Gesund in meiner Stadt). Mit 1000 Euro wurde auf dem 3. Platz der Verein zu Förderung und Betreuung spastisch Gelähmter und anderer Behinderter ausgezeichnet, der drei Sportgruppen und eine Schwimmgruppe anbieten kann. Für alle Geldpreise gibt es übrigens dringenden Bedarf und reichlich Verwendungsmöglichkeiten, wobei vor allem über neue Sport- und Spielgeräte nachgedacht wird.

Mehr als nur ein Nebeneffekt des Förderpreises "Starke Kids" soll das Entstehen eines Netzwerkes in Wuppertal sein. Alle Wettbewerbsteilnehmer stehen in Kontakt und sollen sich auch mit den Teilnehmern aus dem Vorjahr und den kommenden Jahren über Projekte, Initiativen und Pläne austauschen. Angesichts einer sich generell verschlechternden gesundheitlichen Situation von Kindern und Jugendlichen, 15 Prozent sind übergewichtig, sechs Prozent stark übergewichtig, ist es ein nachvollziehbarer Wunsch, "starke Kids" noch stärker zu machen.

"Die Kinder, die wir heute hier sehen", sagte Ralf Beckmann nach der Verleihung der Schecks und Preise, "sind glücklicherweise nicht die, die uns die größten Sorgen machen."