Enzo Wirtz - WZ-Sportler der Woche Sternstunde für WSV-Stürmer „Cristiano“ Wirtz
Mit seinen drei Toren gegen Essen, darunter einem Fallrückzieher à la Ronaldo rückte WSV-Stürmer Enzo Wirtz in den Blickpunkt. Er ist der WZ-Sportler der Woche.
Wenn man im Sport von Sternstunden spricht, dann war es für Enzo Wirtz am Mittwoch sicher eine solche. Ausgerechnet im Derby gegen den großen Rivalen Rot-Weiss Essen erzielte der 22-Jährige Außenstürmer des Wuppertaler SV, der in den zuvor 22 Einsätzen in dieser Fußball-Regionalliga-Saison erst einmal getroffen hatte, alle drei Treffer zum umjubelten 3:1-Erfolg.
„Von dem 1:1 von Cristiano Wirtz werde ich heute sicher träumen“, sagte WSV-Tainer Christian Britscho nachher in Anlehnung an das jüngste Fallrückziehertor des berühmten Cristiano Ronaldo gegen Rom. Das von Wirtz, das kurz vor der Pause unter der Latte eingeschlagen war, war ebenso schön und drehte das Momentum nach dem 0:1 wieder auf die WSV-Seite, wie auch Essens Trainer Karsten Neitzel meinte.
Das gelang Wirtz kurz nach der Pause mit dem 2:1 noch einmal, als das Pendel nach der Gelb-roten Karte gegen Tjorben Uphoff erneut in Richtung RWE auszuschlagen drohte. Mit seinem 3:1 machte sich Wirtz in den Augen vieler Fans dann endgültig unvergesslich. „Drei Tore in einem Spiel habe ich zuletzt mal in der Jugend gemacht. Aber in so einem wichtigen Spiel wie heute natürlich noch nie“, meinte er anschließend und bekam das Strahlen nicht mehr aus dem Gesicht, als er sein Fallrückziehertor schilderte. „Ich hatte den Ball genau im Blick - klar wollte ich ihn unbedingt treffen. Dass er dann so reinfällt, ist umso schöner.“
Daneben vergaß der 22-Jährige, der mit seiner offenen Art und seinem stets 100-prozentigen Einsatz überall sehr beliebt ist, das Lob an seine Kollegen nicht. „Es spricht total für die Mannschaft, dass wir nach dem Spiel gegen Erndtebrück so schnell zurückgekommen sind. Jedem war bewusst, dass wir den Fans heute auch etwas zurückgeben müssen.“
Diesen Rückenwind müsse man nun am Sonntag auch ins Spiel gegen Düsseldorf am Sonntag mitnehmen. Kräftemäßig sieht der gebürtige Mönchengladbacher, der vor allem von seiner guten Athletik lebt, keine Probleme. „Ich mag englische Wochen“, verrät er. Dabei ist er auch neben dem Fußball derzeit voll eingespannt, hat nur noch sechs Wochen Zeit, seine Bachelorarbeit fertigzustellen. Wirtz studiert International Business Economics an der Uni Venlo, absolviert begleitende ein Praktikum bei den Wuppertaler Stadtwerken.
In Wuppertal und beim WSV, das bekennt er, fühlt er sich wohl. Sein Vertrag läuft zum Saisonende aus. 2016 war er von Wegberg-Beeck gekommen, erzielte in der ersten Saison in 30 Einsätzen drei Tore. Gern würde er weiter in Rot-Blau auflaufen. Die Vertragsgespräche mit dem WSV laufen noch.
„Wir wissen, was Enzo kann und was er noch nicht kann, ich freue mich, wenn bei ihm jetzt der Knoten geplatzt ist, aber er muss die Leistungen auch bestätigen“, sagt Sportdirektor Manuel Bölster, der angekündigt hatte grundsätzlich, die Mannschaft halten zu wollen. Bölstler, der mit Wirtz’ Berater im Gespräch ist, führt allerdings das begrenzte Budget an, das nicht wie im Konzept 2020 vorgesehen um 250.000 Euro erhöht werden konnte. „Enzo will mehr verdienen als aktuell, das ist nachvollziehbar, aber aktuell kann ich mit nicht vorstellen, dass wir da mit anderen Vereinen konkurrieren können aber.
Wirtz will dazu nichts sagen, überlässt das seinem Berater. Er konzentriere sich auf den Fußball und seine Bachelorarbeit und denkt ab und zu noch an Mittwoch, wobei ihn besonders die vielen Rückmeldungen aus dem Familien- und Freundeskreis gefreut haben. „Daran sehe ich, wie viele meinen Werdegang mitverfolgen.“
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