Schwimmen SV Bayer-Talent Larus Thiel überragt in Dortmund

Wuppertal/Dortmund/Luxemburg · 12-jähriges Schwimm-Ass wird Deutscher Meister im Schwimmerischen Mehrkampf – gute Auftritte der Bayer-Schwimmer in Luxemburg.

Larus Thiel bei der DM in Dortmund auf dem Siegertreppchen. Er hielt dem Druck stand und wurde seiner Favoritenrolle vollauf gerecht.

Foto: Lars Thiel

Gleich an zwei Orten waren die Top-Schwimmer der SG Bayer Wuppertal am Wochenende unterwegs. Während ein junges Quartett bei den Deutschen Meisterschaften im Schwimmerischen Mehrkampf in Dortmund am Start war, hatte Cheftrainer Michael Brya mit seinen Spitzenathleten einen Ausflug nach Luxemburg zu einem internationalen Meeting übernommen. Überall gab es Erfolge zu vermelden, herausragend allerdings die Art und Weise wie der noch Zwölfjährige Larus Thiel in Dortmund den DM-Titel im Jahrgang 2009 holte.

Nicht  nur wegen seiner 1,88 Meter darf Thiel als derzeit größtes Talent der Wuppertaler gelten. In Dortmund war der Zwölfjährige der überragende Schwimmer, gewann die Freistilstrecken 100, 200 und 400 Meter jeweils mit riesigem Abstand und neuen persönlichen Bestzeiten. Über 400 m war er in 4:27,1 min.  20 Sekunden schneller als vor einem Jahr. Über 100 m Brust schwamm er in 54,77 Sekunden nur um sieben Zehntel am Deutschen Altersklassenrekord (AK 13) vorbei. In der AK 12 hält er diesen bereits. Thiel konnte es sich leisten, bei den abschließenden 200 m Lagen auf der Schlussbahn nicht auf Anschlag zu schwimmen und „einfach nur zu genießen“, wie er später sagte. Dass er dadurch noch überholt wurde, fuchste ihn dann doch ein wenig.

Mit der neuen Trainingsgruppen-Struktur bei der SG Bayer, wo er bei persönlich fünf bis sechs wöchentlichen Einheiten bereits in der Stutzpunktgruppe mit allen auch älteren Assen zusammen trainiert, kommt er offenbar gut zurecht. Auch, dass er in den vergangenen zwei Jahren 30 Zentimeter gewachsen ist, hat er umsetzen können. „Natürlich arbeiten wir stetig  noch an der Technik“, so Michael Bryja. Dazu habe es sich offenbar ausgezahlt, dass man Larus vor der DM eine Woche Ruhe im Training gegönnt habe. Mit Luisa Marie Herrmann, die im Jahrgang 2009 als Gesamt-Vierte nur knapp an einer Medaille vorbeischwamm,  Vivian Russ  (ebenfalls Jg. 2009) sowie Ilyas Bencheik gab es noch drei weitere Teilnehmer des SV Bayer in Dortmund.

Großes Aufgebot und große Starterfelder  in Luxemburg

Noch deutlich größer war das Aufgebot, mit dem Michael Bryja von Freitag bis Sonntag nach Luxemburg gefahren war. „Nach langer Zeit war das der erst richtig große Wettkampf. Es hat Spaß gemacht, fühlte sich aber schon etwas komisch an, mit so vielen Teilnehmern und gänzlich ohne Coronaschutzmaßnahmen wie beispielsweise Maske tragen“, so Bryja. Mit den Leistungen seiner Schwimmer war er nach dem harten Wintertraining beim ersten Einsatz auf der 50-Meter-Bahn  sehr einverstanden, auch wenn die älteren wie Emre Demirdas, Moritz Schaller oder Alexander Kühling  noch nicht an ihre Bestzeiten herankamen. Für Bayer-Tagessiege sorgten sie trotzdem - Demirdas und Schaller etwa in der 4 x 50 Meter Lagen-Mixedstaffel zusammen mit Anna-Lena Materne und  Vivien Selling. In dieser Konstellationen waren sie auch schon bei der Kurzbahn-DM erfolgreich gewesen, schlugen in Luxemburg sogar das dortige Nationalteam. Alexander Kühling gewann die 50 m Brust  der offenen Klasse, wurde über 100 m Zweiter – übrigens genau wie Vivien Selling.

Die jüngeren Schwimmer wie Hannah Weiand (Jahrgang 2006), Stella Eichhorn (2007) oder Gianluca Reduth (2007) konnten sogar persönliche Bestzeiten aufstellen. Stella Eichhorn gewann im Doppeljahrgang 06/07 über 200 m Schmetterling in 2:30, 55 min, Reduth in 1:03,47 über 100 m Brust, Weiand in 2:43,70 über 200 m Brust. Maja Ivanovic wurde hier Vierte. Einen hervorragenden Einstand feierten auch die im Winter zum SV Bayer Wuppertal gewechselten Sina Bömer und Jonathan Turck, beide Jahrgang 2006. Bömer wurde in ihrem Doppeljahrgang Vierte über 50 m Freistil, Turck hatte seine beste von vielen guten Platzierungen als  Zweiter über 200 m Schmetterling. Im Hinblick auf den Bayer-Cup am Wochenende will Bryja es mit dem Training in dieser Woche etwas ruhiger angehen lassen, damit die Zeiten weiter gedrückt werden. Die Grundlage scheint gut.