Sportstätten SV Bayer baut Sportpark aus

Wuppertal · Mit seiner Fitnessfabrik auf dem Geländes des Sportparks in der Rutenbeck erweitert der Großverein vor allem sein Angebot für Jugendliche. Dabei helfen Fördermittel des Landes.

Der Vorsitzende des SV Bayer, Klaus Jelich, Geschäftsführerin Claudia Hastrich und der stellvertretende Vorsitzende des SV Bayer, Ulrich Jaeger (v.l.), vor dem Backsteingebäude der Sportfabrik.

Foto: WZ/Andreas Boller

Anfang 2021 will der SV Bayer im Bayer-Sportpark in der Rutenbeck die „Sportfabrik“ eröffnen und so ein zusätzliches Angebot für Jugendliche und junge Erwachsene machen. Knapp 7500 Mitglieder zählt der größte Sportverein in Wuppertal, aber in der Altersgruppe 15 bis 30 Jahre sieht sich der SV Bayer unterrepräsentiert. Die Gesamtkosten für den Umbau der ehemaligen Räume der Tapetenfabrik Erfurt betragen rund vier Millionen Euro.

Das Landes-Förderprogramm „Moderne Sportstätten 2022“, über das 998 000 Euro in das Projekt fließen werden, brachte die Planungen des Vereins im vergangenen Jahr in Fahrt. Schon 2015 hatte es erste Überlegungen für eine Sanierung und neue Nutzung des Leerstandes am Rande des Bayer-Sportparks gegeben. Ein Abriss stand nicht zur Debatte, da wegen des Abstandsgebotes zur Autobahn ein Neubau an dieser Stelle nicht gestattet ist. Es wäre aber auch schade gewesen um die alten Mauern und Shed-Dächer, die der Sportstätte ein ganz besonderes Ambiente verleihen werden.

Das Konzept sieht folgende Nutzungen vor: In der Fitnessfabrik steht Functional Training, ein ganzheitliches Körpertraining, im Mittelpunkt. Ein Highlight soll das ValoClimb sein, das ein spielerisches Klettertraining ermöglicht. „Wir richten uns mit diesem Angebot und unseren Öffnungszeiten ganz bewusst an die jüngeren Jahrgänge. Während im Bayer-Fitness-Studio nebenan vor allem morgens viel Betrieb herrscht, wird die Fitnessfabrik von mittags bis nachts geöffnet sein“, sagt der Vereinsvorsitzende Klaus Jelich.

Ein DJ soll für motivierende Sounds in der Fitnessfabrik sorgen, Dartsbretter, Kicker und Billardtische runden das Angebot in einer Ruhezone ab. Auf der selben Gebäudeebene werden die Bayer-Gewichtheber mit ihren Langhanteln einziehen, die bisher in der Bayer-Halle ihr Domizil hatten.

Ein Tanzsaal mit Tageslicht
wird Heimat der Dance Company

In dem mit großem Aufwand neu aufgebauten Kellerbereich ist bereits ein 260 Quadratmeter großer Raum geschaffen worden, in dem in den kommenden Monaten ein Multifunktions/Tanzraum mit Spezialboden und Spiegelwand eingerichtet wird. Tageslicht fällt durch ein großes Fenster in den Raum, „der von der Bayer Dance Company und der Unlimited Dance Company, sowie für Gymnastik, Ballett und Tanz genutzt werden soll. „Der Raum ist kleiner als unsere größte Halle, aber größer als alle unsere bisherigen Gruppenräume“, sagt Claudia Hastrich, Geschäftsführerin des SV Bayer.

Im Dachgeschoss wird die Nachschulbetreuung, an der aktuell 30 Kinder teilnehmen, untergebracht. „Wir holen die Kinder von der Schule ab, versorgen sie mit Essen und übernehmen die Hausaufgabenbetreuung. Darüber hinaus bieten wir bis 19 Uhr abends auch Sportangebote an“, beschreibt Claudia Hastrich eine weitere Säule des Projekts.

Ohnehin ist die Zusammenarbeit des SV Bayer mit benachbarten Schulen sehr eng. 85 Stunden in der Woche ist der Schulsport zu Gast im Sportpark, nutzt dabei bisher vor allem Flächen in der Bayer-Halle. Da sei in Zukunft die Kreativität der Lehrer gefragt, wenn es um die neuen Sportmöglichkeiten im Bayer-Sportpark gehe. „Es herrscht ein großer Mangel an Turnhallen. Der Mix von Schule und Sport ist sicher für viele Eltern attraktiv, was die Nachschulbetreuung angeht“, sagt der stellvertretende Vorsitzende Ulrich Jaeger.

Die Arbeiten sind laut Klaus Jelich trotz der Vielfalt der Gewerke im Zeitplan. Im Mai war der Zuwendungsbescheid in Höhe von 998 000 Euro durch die NRW Bank zur Sanierung und energetischen Modernisierung der alten Sportfabrik beim SV Bayer eingegangen, und es wurde direkt danach mit dem Umbau begonnen. Viel Lob gibt es vom SV Bayer für die Zusammenarbeit mit dem Stadtsportbund und speziell mit dessen Geschäftsführer Volkmar Schwarz. Bis auf einen weiteren Zuschuss für die Inneneinrichtung in Höhe von 20 000 Euro vom Paritätischen muss der SV Bayer die Baukosten alleine stemmen. Einnahmen sollen aus den Mitgliedsbeiträgen für die Fitnessfabrik und Dance Company sowie über Nutzungsgebühren und aus der Verpachtung an den Schulsport fließen.