Tennis: Lesic gewinnt zum fünften Mal

Mülheimer gewinnt die 31. Auflage der „Certoplast Open“.

Wuppertal. So wie der leichte Dauerregen die Stimmung beim Herren-Finale der 31. „Certoplast Open“ auf der Anlage des SV Bayer ein wenig trübte, so wirkte auch die Entscheidung zugunsten des Seriensiegers Mario Lesic (Mühlheim Dümpten) etwas befremdlich.

Sein Gegner, der 23 Jahre alte Andrei Daescu (Kurhaus Aachen) hatte nach 4:6, 6:4 und 1:0 unerwartet aufgegeben, nachdem sich beide vorher anderthalb Stunden lang ein Match auf höchstem Niveau geliefert hatten. Und nicht nur Tennis-Abteilungsleiter Ulf Steilen und Hauptsponsor Peter Rambusch fanden die Leistungen der beiden Kontrahenten „zum Zungeschnalzen“. Immer wieder prasselte Beifall von der voll besetzten Terrasse des Bayer-Clubhauses, wo man nicht wusste, was man mehr bewundern sollte: Die brillante Technik der beiden hochgewachsenen Gegner, deren knallharte Präzisionsschläge oder die List, mit der man sich am Netz fünf- oder sechsfache Stoppball-Duelle lieferte.

Zunächst hatte der an Nr. 1 gesetzte Rumäne Daescu, der schon während der Woche das erheblich härtere Programm zu absolvieren hatte, die Nase vorn und schaffte mit einem schnellen Break die Voraussetzung für den 6:4-Satzgewinn. Der Kroate Lesic war mit relativ schnellen Zweisatzsiegen ins Finale gekommen, fand aber erst nicht ins Spiel. Er war verblüfft, wie der knapp zwei Meter lange Daescu scheinbar „unerreichbare“ Lobs und Passierschläge noch zurückbrachte. Doch im zweiten Satz kam auch sein Aufschlag besser. Lesic erwischte seinen Gegner mehrfach auf den falschen Fuß und gewann 6:4. 1:0 dann im dritten Durchgang für den nunmehr fünffachen Certoplast-Open-Sieger, und Daescu gab auf. „Ich hatte Krämpfe und war nach der anstrengenden Woche total kaputt“, begründete der seinen unerwarteten Schritt.

Keinen Regen oder Kopfschütteln beim Publikum gab es beim Damen-Finale, wo Katharina Rath (Leverkusen) zum dritten Mal in Folge im Endspiel stand und es nach zwei Niederlagen mit der erst 15 Jahre alten Hannah Nagel (Bad Homburg) zu tun hatte. Rath dominierte den ersten Satz mit 6:2, traf dann aber in dem Jungtalent auf erheblich mehr Widerstand. Den Ausschlag gaben im engen zweiten Satz die verblüffenden Stopps, die schließlich zu einem 7:5-Erfolg führten. „So etwas kennt die Hannah von den Jugendturnieren nicht, aber daraus lernt sie“, war auch die Mutter nicht traurig über die Niederlage.

Ein wenig unter beim von Marko Milos und seiner Crew bestens organisierten Turnier ging das Herren-30-Finale, in dem Alexander Mühler (Schwarz-Weiß Essen) 6:4, 4:6 und 7:5 gegen Jens Jensen (Ratinger TC) gewann.