Tischtennis: Teilnehmer aus 32 Nationen in der Uni-Halle
Auf der German Open der Behinderten waren viele Tischtennis-Asse der Paralympics vertreten.
Wuppertal. "Hier wird nichts geschenkt", verspricht das Plakat, auf dem das Tischtennis-Turnier für Behinderte "German Open 08" vom 26.bis zum 28. Juni in der Uni-Halle angekündigt wird.
Wer die Möglichkeit des freien Eintritts nutzt, der bekommt an 24 Tischen Tischtennis der Extraklasse geboten. 290 Sportlerinnen und Sportler aus 32 Nationen (Ghana und Moldawien sagten wegen Visa-Problemen ab) liefern sich unabhängig vom Grad ihrer Unfall bedingten oder angeborenen teilweise schwersten Behinderung heiße Spiele mit der weißen Zelluloidkugel.
Genauso trickreich wie ihre nicht behinderten Kollegen, versuchen sie Schwächen des Gegners zu nutzen und reagieren bei verschlagenen Bällen oder strittigen Situationen ebenfalls absolut "normal".
Dass es für viele der Athleten um die letzten Qualifikationspunkte für die Paralympics in Peking geht, verstärkt den Ehrgeiz zusätzlich.
Olympia-Gastgeber China fehlt zwar in Wuppertal, dafür sind aber Taiwan, Indien und der Iran - unter anderem mit einer energischen Frauengruppe mit Kopftüchern und Umhängen - dabei.
Am Donnerstag standen nach der schwungvollen Eröffnungsrede von Oberbürgermeister Peter Jung die Turniere in der offenen Klasse auf dem Programm, wobei lediglich nach Rollstuhlfahrern und "Stehenden" sowie nach Geschlechtern unterschieden wurde.
Da vor allem die starke Fraktion der "Rollies" ihre Probleme mit zu Boden gefallenen Bällen hat, war das Organisations-Team in Schulen und Vereinen im Bergischen Land und sogar in Köln auf Suche nach Helfern gegangen.
"180 Kinder und Jugendliche von sechs bis 18 Jahren sind im Einsatz," verrät Marcel Buddeé, der die in blaue T-Shirts mit der Aufschrift "German Open 08 Wuppertal" gekleideten Assistenten einweist.
"Einige Rollstuhlfahrer möchten die Bälle zugeworfen haben, doch am besten legt ihr sie auf den Tisch, das ist auf jeden Fall richtig. Und bitte nicht während es Ballwechsels herum laufen," heißt es kurz und prägnant.
Weil die Amtssprache in der Uni-Halle englisch ist, sollten auch keine Befürchtungen bei der jungen Helferschar aufkommen.
"Die Einzigen, die hier fließend englisch sprechen, sind die Briten und die Amerikaner. Die Anderen können es auch nicht besser als ihr."
Heute bis 20 Uhr finden die Endspiele und die ersten Mannschaftswettbewerbe statt. Am Samstag bilden die Finals der Team-Wettbewerbe den Abschluss.