Uni-Halle wird wieder zum Treffpunkt für alle Fußballer
Klaus Jend und Manfred Osenberg hoben 1988 das Turnier aus der Taufe.
Wuppertal. Wer Klaus Jend auf seine ehrenamtliche Funktionärstätigkeit anspricht, dem antwortet der 69-Jährige gerne mit einem Schmunzeln. „Ich habe 50 Jahre Sport mit der Aktentasche gemacht“, sagt er. Zuerst als 1. Vorsitzender seines Stammvereins TSV Beyenburg, danach als Kassierer und 1. Vorsitzender des Fußballkreises Wuppertal/Niederberg (zwölf Jahre). Auch heute ist er dem Fußball noch als Beisitzer der Bezirksspruchkammer verbunden, außerdem Kassenprüfer beim Stadtsportbund Wuppertal.
Zusammen mit Manfred Osenberg (65), Herausgeber des „Fußball-Reports“ und Pokalstifter, darf sich Jend auch als „Vater“ der Wuppertaler Stadtmeisterschaften in der Uni-Halle bezeichnen, die am kommenden Samstag und Sonntag zum 25. mal ausgetragen werden. Nach der Eröffnung der Uni-Halle 1987 dachten sich die beiden Macher, man müsse „mal etwas größeres machen“, sagt Jend im Rückblick. So hoben sie 1988 das Turnier aus der Taufe. „Die Idee ist bei einer GA-Pokal-Feier entstanden“, ergänzt Osenberg. Das Turnier sei direkt auf eine große Zuschauerresonanz gestoßen. „Fast schien es, als hätten die Wuppertaler darauf gewartet“, so Osenberg. Er kann sich noch gut an das erste Finale zwischen dem ASV Wuppertal und dem hohen Favoriten WSV erinnern.
„Die Uni-Halle war mit 3500 Zuschauern voll bis unters Dach und der ASV gewann überraschend mit 4:3. Darüber war der WSV, der damals noch mit seiner besten Mannschaft antrat, natürlich stinksauer. Der Hallentitel hat viel mit Prestige zu tun“, sagt Osenberg und ist sicher: „Fußball in der Uni-Halle war immer Fußball zum Anfassen.“ Und Jend, der am Wochenende als Ehrengast eingeladen ist, hebt das Turnier als „Treffpunkt für alle Fußballer“ hervor. „Ich hoffe, dass ich an beiden Tagen altbekannte Gesichter sehe und freue mich natürlich auf Fußball. Wäre klasse, wenn der TSV Beyenburg den Einzug in die Endrunde schafft. Dann würde er gegen den WSV spielen“, sagt Jend.
Zum ersten und letzten Mal: 1988 gab’s in der Uni-Halle keine Bande Heute kaum zu glauben: Das erste Turnier 1988 wurde noch ohne Bande ausgetragen. Eine weitere grundlegende Veränderung: Rissen früher noch die fleißigen Schiedsrichter des Fußballkreises die Eintrittskarten ab und standen als Ordner zur Verfügung, so müssen heute Security-Kräfte in Schwarz für Sicherheit sorgen. „Leider ist das so“, sagt Jend. Besonders wenn der WSV spielte, kochten die Emotionen in der Vergangenheit über, wurden Grenzen überschritten. „Ich hoffe, dass es zum Jubiläum ruhig bleibt“, sagt Jend.
Dagegen kehrt der diesjährige Veranstalter FSV Vohwinkel nach langen Jahren mit nur einem Turniertag anlässlich der Jubiläumsauflage zu den anfänglichen zwei Turniertagen zurück.
Klaus Jend blickt nicht nur in aller Bescheidenheit stolz auf „sein“ Turnier zurück. Vielmehr hat er Bedenken, wie und ob es in den kommenden Jahren auch fortgeführt werden kann. „Ich weiß nicht, ob das Turnier eine Zukunft hat, wenn die Uni-Halle saniert oder neu gebaut wird. Ob man nach einer Zwangspause wieder den Anschluss schafft, ist offen.“ Sorgen hat er auch bezüglich der Finanzierbarkeit des Turniers. Hauptsponsor Bernd Bigge wird sein Engagement nach der Jubiläumsausgabe einstellen.