Uniradrennen: Holländische Siege an der Uni
Im Rennen der Elite gewann der Profi Mats Boeve vor den deutschen Assen.
Wuppertal. Nach einem mitreißenden Finale beim Hauptrennen feierte bei der 22. Auflage des Uniradrennens vom RC Musketier am Samstag der niederländische Profi Mats Boeve (Cyclingteam de Rijke) einen knappen Sieg. Die Entscheidung fiel nach 103,5 Kilometern im Schlussprint zwischen acht Führenden, unter denen sich auch die deutschen Mitfavoriten Stefan Ganser (Dritter) und Lucas Liß (Vierter) befanden.
Bei dem abwechslungsreichen Rennverlauf war für das Publikum nicht jede Attacke und auch nicht jedes Abwarten der Sportler nachvollziehbar. Und selbst der international erfahrene Liß, der etwa 20 Kilometer (von insgesamt 103,5) vor dem Ziel als Letzter noch den Sprung in die führende Gruppe geschafft hatte, schüttelte nach dem Rennen über das Verhalten einiger Konkurrenten den Kopf. „Da lassen die Leute mich als Einzelfahrer arbeiten, obwohl sie Unterstützung von ihrer Mannschaft haben könnten. Wenn ich nichts mache, passiert gar nichts.“
Immerhin bewies Liß, dass er seine starke Form von der Bahn-EM in Portugal (Bronze) mit nach Wuppertal gebracht hatte und ließ sich auf kein taktisches Geplänkel ein.
Begonnen hatte alles einvernehmlich. Auf Vorschlag von Sprecher Marcel Klöpping brachte das Publikum bei der ersten von 45 Zieldurchfahrten Geburtstagskind Tim Gajewiak ein Ständchen zum 24. Geburtstag, woraufhin dessen Cousin Alexander Gajewiak das Rennen auch gleich formell mit einer Attacke eröffnete. Nach 20 Runden gab es aber schon eine andere Konstellation, denn da hatten sich insgesamt 17 Fahrer abgesetzt. Etwa mit Profis der Teams „Regio SF“, „Matrix Racing“ oder „Eddy-Merckx-Indeland“ und auch mit Edward Greene (Südafrika) vom Marco-Polo-Team.
Vier Runden vor Schluss wurden ab Rang 22 alle Fahrer aus dem Rennen genommen, um den Kampf um die Preisränge eindeutig austragen zu lassen. Auch Julian Kern, der noch im Juni bei den deutschen Profimeisterschaften hinter Fabian Wegmann und Linus Gerdeman Platz drei belegt hatte, konnte am Grifflenberg das Rennen anscheinend nicht richtig „lesen“ und beendete es vorzeitig.
Liß hatte dank seiner Initiativen den Sprung in die erste Gruppe geschafft. Doch im Sprint fehlten ihm dann die „Körner“, und es reichte nicht mehr für einen Podestplatz. Liß: „Der Rundkurs erinnert mich trotz der Topographie an ein Bahn-Oval. Nach der steilen Abfahrt nimmt man den Schwung mit auf die Zielgerade. Ich liebe sowas“. Der dreifache deutsche Meister aus Unna will auch künftig in Wuppertal starten, soweit es seine Nationalmannschaftseinsätze zulassen.
Das Rennen der U 19 war fest in holländischer Hand. Fast 30 Kilometer lang sah Adriaan Janssen wie der Sieger aus, und als er von dem spät aufgewachten Feld eingeholt wurde, war der Weg frei für weitere Landsleute. Nach 64,4 Kilometern feierte Pim Werren (Limburg) einen Sprintsieg. Lucas Wollenhaupt (Köln) war auf Platz vier der bestplatzierteste Deutsche.
Nächster Radsporttermin im Tal ist am 9. September in Langerfeld bei „Rund in Wuppertal“ des RV Endspurt 08.