Amateurfußball VfL Wolfsburg und VW helfen geprellten Fußballern aus Wuppertal
VW spendiert geprellten Jugendfußballern von FSV Vohwinkel und BV Gräfrath einen Ausflug zu den VfL-Profis.
Statt im Flugzeug nach Barcelona im VfL-Mannschaftsbus nach Wolfsburg: Die C-Jugendlichen des FSV Vohwinkel, die um ein Trainingscamp bei „Barca“ betrogen wurden, dürfen sich stattdessen über eine Einladung von Volkswagen freuen. „Wir wollen helfen“, sagt Jesper Gaden (Global Sports Communication bei VW). „Nachdem wir von dem Fall gelesen hatten, war das sofort klar.“
„Man kann sich nicht vorstellen, was er uns alles erzählt hat“, berichtete Jugendtrainerin Nicole Kalcher damals von den Versprechungen des Wuppertaler Bauunternehmers. Was niemand im Verein wusste: Der vorbestrafte Betrüger hätte 14 Tage später eine viermonatige Haftstrafe antreten müssen: „Er hat auf Lastschrift eingekauft“, erläutert Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert. „Wir fahnden nach ihm.“ Es geht nicht nur um die 3000 Euro, die Eltern der FSV-Spieler zahlten: Beim BV Gräfrath, wo der Unternehmer die gleiche Geschichte erzählte, dreht es sich sogar um 23 000 Euro. Dort warben die betrogenen Spielerinnen der U9 und der U11 nach der großen Enttäuschung sogar per Foto um einen echten Sponsor.
Der ist mit VW jetzt für beide Vereine gefunden: Vom 19. bis zum 22. Oktober will ihnen der Konzern in den Herbstferien ein tolles Fußballerlebnis bieten. Jesper Gaden: „Seit einiger Zeit stehe ich mit den Trainerinnen im Austausch. „Wir basteln gemeinsam an einem unvergesslichen Rahmenprogramm. Wie der genaue Ablauf sein wird, wird in den kommenden Wochen noch erarbeitet.“
Bereits eingeplant sind aber Trainingseinheiten im Nachwuchsleistungszentrum des VfL Wolfsburg, eine Stadionführung in der Volkswagen Arena, ein „Meet and Greet“ mit den Spielern und Spielerinnen und der Besuch eines Bundesliga-Spiels. Das könnte spannend werden: Am 20. Oktober ist Bayern München zu Gast beim VfL.
„Das ist für uns eine Supersache“, kommentiert Jugendtrainerin Nicole Kalcher. „Als Entschädigung für die Jungs hätten wir das nicht auf die Beine stellen können.“
Die Polizei hat den Fall noch nicht an die Staatsanwaltschaft weitergegeben. „Wir haben zur Zeit eine niedrige zweistellige Anzahl von Geschädigten, die Anzeige erstattet haben“, erklärt Polizeihauptkommissar Stefan Weiand. „Weitere Anzeigen wären wünschenswert, um den Sachverhalt vollumfänglich klären zu können.“