Weis erneut bester deutscher Ultra-Läufer

Im französischen Brive lief der Polizist mit neuer Bestleistung auf den zehnten Platz.

Wuppertal. Ohne Medaille aber nicht unzufrieden kehrte der Wuppertaler Polizeibeamte Ralf Weis von der diesjährigen 24-Stunden-Weltmeisterschaft der Ultra-Läufer zurück (gleichzeitig auch EM). Natürlich hätte der 50-Jährige gerne einen erneuten Coup gelandet, so wie im vergangenen Jahr in Bergamo, als er die Silbermedaille erringen konnte. Aber nahezu optimale äußere Bedingungen im französischen Brive machten ihm einen Strich durch die Rechnung, so dass "nur" Rang zehn (Platz 7 in Europa) zu Buche stand. "Mir war klar, dass die jüngeren Läufer richtig stark sind, wenn das Wetter halbwegs normal ist. Aus meinen Möglichkeiten habe ich an diesem Tag aber trotzdem das Beste gemacht", sagt Weis, der seine persönliche Bestleistung um fünf Kilometer auf 249,251 Kilometer steigern konnte und wieder einmal bester Deutscher war.

Die Konkurrenz aus 32 Nationen und das Leistungsvermögen bei dieser Veranstaltung waren so groß wie noch nie bei einer Ultra-WM. Zumal die Veranstaltung mit großem Aufwand und absolut perfekt organisiert war. "Da merkt man eben auch, dass der Ultralauf in Frankreich einen ganz anderen Stellenwert hat als bei uns", sagt Weis.

Auf sein Rennen hatte das aber keinen Einfluss. Das lief er nämlich wieder absolut kontrolliert und ließ sich auch nicht durch die anfangs sehr angeheizte Renn-Atmosphäre anstecken. Denn viele Athleten schlugen von Beginn an ein mörderisches Tempo an und sorgten für das stärkste IAU-Rennen aller Zeiten. Routinier Weis konnte und wollte da nicht mitgehen, vertraute mit seiner defensiv ausgelegten Taktik auf sein Stehvermögen und hoffte darauf, in der Endphase des Rennens das Feld noch einmal von hinten aufzurollen. So wie vor einem Jahr in Bergamo. Doch diesmal war die absolute Spitze schon zu weit enteilt. Zudem kostete eine Zerrung im linken Hüftbeuger kurz vor Ende eine bessere Platzierung.