WSV erobert Platz vier mit Bravour
Beim 3:1 gegen Gladbachs U23 zeigt der Regionalligist bewundernswerte Energieleistung.
Sozusagen mit dem letzten Aufgebot ist dem Wuppertaler SV am Dienstagabend der Angriff auf Tabellenplatz vier der Fußball-Regionalliga West mit Bravour gelungen. Im Nachholspiel gegen die aktuell nur auf Rang zwölf rangierende U 23 von Bundesligist Borussia Mönchengladbach gewannen die Gastgeber am Dienstag vor 1893 Zuschauern im Stadion am Zoo mit 3:1 (3:0) und zeigten eine bewundernswerte Leistung.
Dabei wird die Liste der Hochkaräter, die oben auf der Tribüne sitzen, beim WSV langsam länger als die derer auf der Bank. Zu Gaetano Manno, Kevin Hagemann und Peter Schmetz, die erst in der neuen Saison wieder zur Verfügung stehen, gesellten sich am Dienstag auch noch Niklas Heidemann und Innenverteidiger Tjorben Uphoff. Heidemann zwicken immer noch die Adduktoren, Uphoff klagte nach den vielen englischen Wochen ebenfalls über muskuläre Probleme.
Ungeachtet dessen war den elf, die aufliefen, sofort anzumerken, dass sie diese drei Punkte unbedingt haben wollten. Anfangs fehlte noch die Präzision, doch nach acht Minuten zirkelte der starke Silvio Pagano eine Flanke fast von der Eckfahne genau auf Christopher Kramer, den die Gladbacher fünf Meter vor dem Tor sträflich allein gelassen hatten. Er bedankte sich mit seinem 18. Saisontor und holte sich damit die alleinige Führung in der Liga-Schützenliste.
Auch Saric und Dowidat peilten anschließend Zielspieler Kramer in der Mitte an, der jeweils nur einen halben Schritt zu spät kam. Topal hatte dann nach 18 Minuten die Riesenchance, auf 2:0 zu erhöhen, war nach Klasse-Pass in die Schnittstelle auf und davon, scheiterte aber allein auf Moritz Nicolas zustürmend am Gladbacher Torwart.
Der Treffer wäre enorm wichtig gewesen, denn Trainer Christian Britscho hatte bereits gemutmaßt, dass seine Mannschaft mit zehn Spielen in fünf Wochen in den Beinen sicher keine 90 Minuten eine hohe Intensität würde halten können.
Zunächst einmal blieb der WSV aber am Drücker und hatte sichtlich Freude, sein Offensivspiel aufzuziehen. Als Topal der Gladbacher Deckung dann ein zweites Mal entwischt war, ließ er sich die Gelegenheit nicht nehmen und schoss zum 2:0 ein.
Semir Saric brauchte anschließend nur einen Versuch, als er, herrlich eingesetzt, Moritz im Eins-gegen-Eins zum 3:0 überwand. Kaum zu glauben, aber der WSV war gegen die Fohlen in allen Belangen überlegen: zweikampfstärker, laufstärker und auch spielerisch besser.
Kurz vor der Pause dann offenbar die nächste Muskelverletzung beim WSV, Torschütze Topal musste raus. Gladbachs prominenter Trainer Arie van Lent wechselte zur Halbzeit dreimal. Daran, dass der WSV Herr im Haus war, änderte sich zunächst nur unwesentlich etwas. Dowidat per Freistoß und Windmüller nach einer Ecke waren nah dran am 4:0.
Nach einer Stunde schaltete der WSV dann aber verständlicherweise einen Gang zurück und kassierte nach 64 Minuten nach einem groben Fangfehler von Torwart Sebastian Wickl nach einem von Ba-Muaka auf Mann geschossenen 28-Meter-Freistoß das 1:3.
Im Bewusstsein, dass Mauern nicht die Taktik des WSV ist, mobilisierten die Gastgeber nun die letzten Kräfte, versuchten, aktiv zu bleiben und brachten den Sieg verdient ins Ziel.
Fünf Tage sind jetzt Zeit zum Durchatmen, bevor es am Sonntag gegen Köln zum Schlussakkord geht. Schlechter als Platz sieben kann der WSV nicht mehr werden und sogar Platz drei ist noch drin.