WSV-Zugang Semir Saric setzt voll auf den Fußball
WSV-Winterzugang Semir Saric (20) will beim Fußball-Regionalligisten den nächsten Schritt machen. Der schnelle Stürmer träumt vom Profifußball.
Neben Enes Topal, der beim Fußball-Regionalligsten Wuppertaler SV die rechte offensive Seite beackert, soll Semir Saric über die linke Bahn Druck nach vorne machen. Das gelang dem 20-Jährigen am vergangenen Montag beim Spiel in Oberhausen recht gut. In der insgesamt guten ersten Halbzeit hatte auch der Winterzugang aus Paderborn einige ordentliche Szenen und harmonierte mit Linksverteidiger Niklas Heidemann auf seiner Seite. Warum ihn Trainer Christian Britscho nach gut einer Stunde aus dem Spiel nahm, hat er nach der Partie nicht hinterfragt. „Ich hätte noch weitermachen können. Vielleicht sprechen wir noch drüber. Ich bin zunächst mal froh, nach dem Aachen-Spiel wieder von Anfang an.
Beim WSV soll es sportlich für ihn wieder aufwärts gehen, nachdem er den Sprung in den Profikader des Drittligisten SC Paderborn zuletzt nicht geschafft hatte. Folglich kam der Wechsel in der Winterpause zum WSV, wo er einen Vertrag bis 2020 unterschrieben hat. Den Traum vom Profifußball hat er längst noch nicht aufgegeben. Nach dem Abitur im vergangenen Jahr setzt er aktuell ganz auf die Karte Fußball, als Plan B hat er ein Studium mit sportlichem Hintergrund im Kopf.
Dass er eine Karriere im Fußball anstrebt, ist für Saric fast zwangsläufig, schließlich kommt er aus einer Fußballerfamilie.
Bruder Admir (23) kickt bei Hessen Kassel (anfangs im Regionalliga-Kader, jetzt bei der Zweiten in der Verbandsliga) und Vater Asif ist einer von zwei Co-Trainern beim Bundesligisten Hannover 96. „Zum größeren Bruder schaut man natürlich immer auf, und der Vater ist generell mein Vorbild in Sachen Fußball“, sagt Semir.
Der Vater ist neben WSV-Coach Britscho wohl auch sein strengster Kritiker, aber dazu lässt sich der Sprössling nicht groß aus. Was sein Vater, der zusammen mit der Mutter Tribünengast am Montag in Oberhausen war, zu seiner Leistung gesagt habe? „Viel haben wir nicht gesprochen. Grundsätzlich sind meine Eltern sehr wichtig für meine sportliche Entwicklung, sie unterstützen mich schon lange darin. Meine Mutter ist bei jedem Heimspiel dabei.“
Trainingsfreie Tage verbringt er denn auch mit der Familie im heimischen Dortmund. An den Arbeitsplatz seines Vaters, sprich zu einem Bundesliga-Spiel in Hannover, schafft es der Junior dagegen nur selten.
Vor den nächsten englischen Wochen, die auf den WSV zukommen, macht sich Saric nicht bang. „Das ist Vorfreude pur und geil. Es geht Schlag auf Schlag, das macht mir Spaß. Die Fitness hat die Mannschaft. Wir sind jetzt seit sechs Spielen ungeschlagen, wollen uns gegen Erndtebrück aber endlich mal wieder mit drei Punkten belohnen“, sagt Saric, der von Britscho dann wohl wieder eine klare Jobbeschreibung mit auf den Weg bekommen wird: „Ich soll mit dem ersten Ballkontakt gleich mutig und entschlossen Offensivdruck erzeugen und meinen linken Fuß einsetzen.“
Als Spieler mit bevorzugtem rechten Fuß keine schlechte Idee. Beim WSV sind die Verantwortlichen jedenfalls davon überzeugt, einen guten Spieler verpflichtet zu haben. „Semir ist ein talentierter, schneller Spieler, der lernfähig ist und sich ständig verbessern will. Ich bin mir sicher, dass wir am langen Ende viel Spaß mit ihm haben werden“, sagt Co-Trainer Pascal Bieler.