Wuppertals Schwimmer rücken zusammen

Für den Leistungssport machen die Mitglieder des SV Neuenhof ihre Bahnen frei.

Foto: Anna Schwartz

Wuppertal. Kurz vor knapp haben Schwimmverband, Stadt und Stadtsportbund nun eine Lösung für die von der zehnmonatigen Sanierung des Schwimmsportleistungszentrum (SSLZ) betroffenen Leistungsschwimmer gefunden. „Ich bin froh, dass wir es unter hohem Engagement aller Beteiligten geschafft haben, den Leistungssport zu unterstützen“, sagte Volkmar Schwarz vom Stadtsportbund auf WZ-Nachfrage. Im Schnitt nutzen bis zu 4000 Vereinssportler das SSLZ monatlich. Für Simone Osygus vom Schwimmverband ist es aber auch das „Herz des Leistungssport“.

Doch die Leistungsschwimmer nutzen nicht nur die Infrastruktur im Wasser — 20 Bahnen standen im SSLZ zur Verfügung — für ihr Training, sondern zum Beispiel auch den Kraftraum, geben diese Möglichkeit sogar als einen Grund für ihren Erfolg an (siehe Interview mit Christian vom Lehn). Der Wegfall des Kraftraumes wird laut Michael Kieckbusch vom Sport- und Bäderamt dadurch kompensiert, dass der Fitnessbereich in der Elberfelder Schwimmoper für die kommenden Monate erneuert wird. Dass die jungen Leistungsschwimmer durch die Schließung des SSLZ aber auch den Raum für individuelle Hausaufgabenbetreuung zwischen Schule und Training verlieren, konnte durch das Engagement des SV Neuenhof verhindert werden. Der Verein bietet den Nachwuchsgruppen Ersatz in unmittelbarer Nähe zu ihrer Trainingsstätte. Das vereinseigene Bad ist nämlich ab sofort die temporäre sportliche Heimat für den Leistungsschwimmer-Nachwuchs. „Darüber sind wir als Schwimmverband auch sehr dankbar“, erklärt Simone Osygus.

Im Vormittagsbereich werden zudem die Schulklassen des Schulzentrums und der Grundschule Küllenhahn das Freibad Neuenhof für den Schwimmunterricht nutzen. Ab dem Winter kommen noch die Trainingsgruppen 1 bis 4 um den aktuellen Deutschen Meister über 50 und 100 Meter Brust, Christian vom Lehn, dazu. Es wird also voll im Becken des auch im Winter beheizten Freibades.

Burkhard Orf, Vorsitzender des SV Neuenhofs, und seinen Vereinsmitgliedern steht also eine lange Zeit bevor, in der sie ihr Bad teilen müssen. „Das machen wir aber gerne“, sagt Orf. Auch wenn der Verein gerade erst eine der aufwendigsten Sanierungen seiner Geschichte erlebt habe. Bei den Verhandlungen sei in den vergangenen Tagen ein für alle Seiten durchaus tragfähiges Konzept erarbeitet worden, erklärt er weiter. Für ihn sei selbstverständlich, dass man für den Wuppertaler Sport zusammensteht. In den kommenden Tagen soll ein aktualisierter Belegungsplan für das Freibad auf der Internetseite des Vereins abzurufen sein.

www.sv-neuenhof.de