Wuppertaler SV Beim WSV geht es wieder um Sport

Wuppertal · Wie viele werden zum Trainingsauftakt kommen? In früheren Jahren bezog sich diese Frage auf die Zahl der Fans und Kiebitze, die den Platz beim Trainingsauftakt des Wuppertaler SV belagerten.

23 Spieler konnte Cheftrainer Alexander Voigt (M.) zum Trainingsauftakt begrüßen.

Foto: Bartsch,G. (b13)

Am Freitag waren die Spieler des Fußball-Regionalligisten gemeint. Bis zuletzt blieb nämlich offen, mit welcher Stärke sich der WSV bei der ersten Trainingseinheit präsentieren würde, denn nicht alle Verhandlungen mit den Stammspielern der vorigen Saison sind abgeschlossen. Doch entgegen mancher Befürchtungen lief der WSV auf der Bezirkssportanlage am Uellendahl als Team auf. Cheftrainer Alexander Voigt begrüßte 23 Spieler, darunter zwei Testspieler und drei Jugendspieler, zum ersten Training. Allein Daniel Grebe fehlte, weil er als Trauzeuge im Einsatz war. Die Hoffnung wächst, dass der WSV sportlich gut für eine Saison aufgestellt ist, die nicht alleine wegen der Corona-Pandemie viele Fragen aufwirft.

Eine der wichtigsten hatte der WSV am Morgen mit der Vertragsverlängerung von einer Reihe von Stammspielern selbst beantwortet. Kapitän Tjorben Uphoff, die Angreifer Marwin Studtrucker und Gianluca Marzullo sowie Mittelfeldspieler Yannick Geisler unterschrieben für die kommende Spielzeit beim WSV und dürften eine zentrale Rolle in den Planungen von Cheftrainer Voigt spielen.

Der ersten Trainingseinheit
folgt die Leistungsdiagnostik

Mit einer Trainingseinheit am Freitag, die mit einem lockeren Trainingsspiel beendet wurde, ließ es Voigt ruhig angehen. „Auf die Spieler kommt ab September eine enorme Belastung zu. Da ist eine optimale Trainingssteuerung extrem wichtig, damit die Leistungskurve bei den vielen englischen Wochen nicht schon Ende Oktober in den Keller geht“, sagt der Ex-Profi. Am Samstag werden die Spieler auf einem Laufband des Studios Fühlbar fit - EMS Personaltraining in Cronenberg ihre aktuellen Leistungsgrenzen austesten. „Auf den Ergebnissen der Leistungsdiagnostik werden wir individuelle Trainingspläne aufbauen, damit wir alle Spieler auf einen Stand bringen können“, sagt Inhaber Sven Steup, der die Steuerung des Athletiktrainings übernommen hat.

Alexander Voigt brennt darauf, mit der Mannschaft, die er in der vergangenen Spielzeit im laufenden Betrieb übernommen hatte, nun eine komplette Saisonvorbereitung zu bestreiten. Dass er dabei auf fast den kompletten Kader der vorigen Saison zurückgreifen kann, könnte sich als großer Vorteil in turbulenten Zeiten erweisen. Am 1. September soll das Insolvenzverfahren des WSV eröffnet werden. Ausgang offen.

Ab September soll aber auch wieder um Punkte gespielt werden. Teammanager Dirk Schneider geht davon aus, dass der WSV bis Weihnachten allein elf Heimspiele bestreiten wird. Das weitläufige Stadion am Zoo könnte sich für den WSV als Standortvorteil im Vergleich zu den kompakteren Stadien anderer Vereine erweisen. „Wir sind mit dem Sportamt und dem Gesundheitsamt in Gesprächen über die Maßnahmen eines Hygienekonzepts“, sagt Dirk Schneider. Die Verbandsvorgaben sehen vor, dass Gästefans in dieser Saison nicht zugelassen sind und nur Sitzplätze angeboten werden dürfen. Unter Einhaltung des Abstandsgebotes könnte der WSV auf der Haupttribüne und der Gegengerade dann 1500 oder gar 2000 Plätze in den Online-Verkauf bringen. Doch die vielen Details eines genehmigungsfähigen Hygieneschutzkonzeptes müssen noch geklärt werden. Der Online-Verkauf würde dem WSV die Registrierung aller Zuschauer erleichtern. Bis es soweit ist, stehen für den WSV-Kader aber noch etliche Trainingseinheiten an - ab der kommenden Woche dann zweimal täglich.