Vereinsheim TSV Ronsdorf TSV Ronsdorf baut den Zebrastall

Wuppertal · Eine solche Chance hat man als Fußballer wohl nur einmal auf dem Fuß. Davon sind jedenfalls Alexander Schmidt, Vorsitzender des TSV Ronsdorf, und Matthias Fuß, Geschäftsführer des Traditionsvereins, überzeugt, wenn sie über die Pläne für das neue Vereinsheim der Zebras auf der Waldkampfbahn sprechen.

Matthias Fuß (l.) und Alexander Schmidt präsentieren die Pläne für das neue Vereinsheim des TSV Ronsdorf.

Foto: WZ/Fries, Stefan (fri)

Der TSV Ronsdorf hat über das Landesförderprogramm für private Sportstätten eine Zusage über 470 000 Euro erhalten, den Eigenanteil für das Projekt in gleicher Höhe steuert der TSV Ronsdorf bei.

17 spielende Mannschaften, eine florierende Jugendabteilung mit Teams in allen Altersklassen – es besteht ein großer Bedarf für ein modernes Vereinsheim, das direkt oberhalb der Stehränge und dicht an dem Kunstrasenplatz den Charakter eines Tribünengebäudes haben wird. Die Nutzfläche von 431,95 Quadratmeter verteilt sich auf vier Umkleidekabinen, den Schiedsrichterbereich, das Meldebüro und einen auch für Zuschauer offenen Bereich des Vereinsheims.

In das Vereinsheim wird
rund eine Million Euro investiert

„Das ist ein Projekt, das für Jahrzehnte in die Zukunft reicht. Der Verein hat zum Glück mit Harald Windgaßen einen Architekten gefunden, der als Ronsdorfer mit großem Spaß an diese Aufgabe geht. Und wir haben ein Führungsteam, das den Mut hat, gerade mal eben für rund eine Million Euro zu unterschreiben“, sagt Alexander Schmidt. Zu dem Entschluss haben sicher auch die anhaltend niedrigen Zinsen beigetragen. Ein Teil der Kosten soll über Eigenleistungen der Vereinsmitglieder erbracht werden. Denn auf die Treue seiner Mitglieder kann der Verein seit vielen Jahren bauen.

Alexander Schmidt träumt von einem Baubeginn im Herbst 2021. „Realistischer ist es aber wohl, dass es erst im Frühjahr 2022 losgehen wird.“ An der nötigen Motivation im Verein fehlt es offensichtlich nicht. Matthias Fuß berichtet von einem 12-köpfigen Projektteam, das sich regelmäßig trifft. „Es können noch mehr werden, das soll kein Projekt von einigen wenigen im Verein sein“, sagt Matthias Fuß.

Die Entwürfe für das Vereinsheim zeigen ein einladendes Gebäude, auf dessen Dachterrasse einige Zuschauer Platz finden könnten. Der Clou: Das alte Vereinsheim soll erhalten bleiben, wodurch sich beide Gebäude in ihren Nutzungsmöglichkeiten ergänzen und eine Art Dorfplatz auf der Waldkampfbahn bilden. „Ein schöner Platz genug für unser traditionsreiches Waldfest“, sagt Schmidt.

Für das alte Vereinsheim hätte ohnehin eine umfangreiche Sanierung angestanden. „Das Gebäude hat den Charme der 1950er und 1960er Jahre, und wir wollen es gerne weiter nutzen. Wir hätten das Gebäude aber energetisch und im Kabinenbereich, wo wegen der niedrigen Decken die Gefahr der Schimmelbildung droht, sanieren müssen“, so Schmidt. 25 000 Euro gibt der Verein pro Jahr für Energie, Heizung und Wasser aus und hofft, die Kosten durch eine neue umweltfreundlichere Technik im neuen Zebra-Stall deutlich senken zu können.

Der große Vorteil für den Verein sei, dass durch den Erhalt des alten Vereinsheims ein Umzug auf eine andere Sportanlage während der Bauzeit nicht erforderlich sei und der Spiel- und Trainingsbetrieb weiterlaufen könne. Vor der Corona-Pandemie wurde das Vereinsheim von Frühjahr bis Herbst praktisch an jedem Wochenende für private Feiern und Partys vermietet. So soll es auch später wieder sein. Das Sportgelände befindet sich zur Hälfte im Besitz des TSV Ronsdorf, zur Hälfte gehört es der DT Ronsdorf, die ihre Zustimmung zum Bau bereits gegeben hat.

Knapp 500 Mitglieder zählt der Verein. Langfristig soll das Projekt dazu beitragen, dass die Mitgliederzahl des Vereins nach der Pandemie wieder ansteigen wird.