Wuppertaler SV Mutiger WSV verliert unglücklich in Oberhausen
Wuppertal · Beim Tabellenzweiten kassiert der WSV in letzter Minute das 1:2.
Was für eine Dramatik, was für ein Pech. Durch einen Gegentreffer in letzter Minuten hat der Regionalligist Wuppertaler SV am Freitagabend beim Tabellenzweiten Rot-Weiss Oberhausen mit 1:2 verloren. Währen die meisten der 2861 Zuschauer am Ende euphorisch jubelten - die Kleeblätter hatten den Abstand gegen Spitzenreiter Viktoria Köln auf drei Zähler verkürzt - gingen die WSV-Spieler traurig, aber erhobenen Hauptes in ihre Fankurve. In einem temporeichen Spiel hätten sie sich mit einer couragierten Leistung einen Punkt verdient gehabt.
Trainer Pascal Bieler schickte gegen die Kleeblätter, die sich Chancen auf den Aufstieg ausrechnen dürfen, eine Elf aufs Feld, die gegenüber dem 3:2 gegen Wattenscheid auf sechs Positionen verändert war. Rechtsverteidiger Silvio Pagano war bei seiner Frau geblieben, die ein Kind erwartet. Für ihn spielte Semir Saric auf ungewohnter Position. Für den gelbgesperrten Enes Topal und für Dennis Malura, der sich gegen Wattenscheid eine Ellenbogenprellung zugezogen hatte, spielten Kenan Dünnwald-Turan und Tjorben Uphoff. Für Uphoff war es der erste Einsatz nach seinem Handbruch vor drei Wochen gegen Aachen. Dazu hatte Bieler Wechsel auf der Torwartposition (Sebastian Wickl für den jungen Niklas Lübcke) und der linken Außenverteidiger-Position (Mario Andric für Phil Britscho) vorgenommen und Daniel Grebe für Peter Schmetz gebracht.
Sicherlich gab es den ein oder anderen Wechsel auch im Hinblick auf das Niederrheinpokal-Halbfinale am Mittwoch gegen Monheim. Doch trotz der Wechsel wirkte der WSV recht homogen. Den ersten leisen Ansturm der Gastgeber wehrte der WSV ab, suchte immer wieder den schnellen Weg nach vorne. Etwa bei einem Angriff über Meik Kühnel, Kevin Hageman und Saric. In der Mitte kam Dünnwald-Touran eine Fußspitze zu spät. Auf der Gegenseite rettete Uphoff auf der Linie, als sich Oberhausen durchgespielt hatte. Doch die nächsten guten Chancen hatte wieder der WSV. Einmal durch Dünnwald-Touran, der mit einem Drehschuss an Daniel Davari scheiterte. Und kurz vor der Pause ging ein abgefälschter Schuss von Gaetano Manno übers Tor.
Nach dem Wechsel nahm der Oberhausener Druck enorm zu. Glück für den WSV, dass der Ex-Wuppertaler Raphael Steinmettz nach 49 Minuten übers Tor zielte. Doch nach 60 Minuten machte er es besser und schloss wuchtig ab. Der WSV zeigte Moral, und Phil Britscho brachte frischen Wind. Nach einem Dribbling von Hagemann in den Strafraum wurde er durch ein Foul gestoppt. Manno verwandelte den Elfmeter zum Ausgleich. Kurz vor Schluss musste Jan Steffen-Meier mit Fußverletzung runter. Dann kam die 90. Minute, in der Alexander Scheelen plötzlich frei im Strafraum stand und den RWO-Siegtreffer erzielte.
Die Trainerstimmen: Pascal Bieler: Es war ein bitterer Moment für die Mannschaft, als das Gegentor noch fiel. Sie hätte sich zumindest den einen Punkt verdient gehabt. Jetzt heißt es Mund abputzen. Ich glaube wir können viel für das Pokalspiel am Mittwoch mitnehmen. Alle sechs, die heute, neu in der Startelf waren, haben es sehr gut gemacht und gezeigt, dass sie auch am Mittwoch dabeisein wollen.“ Damit hatte Bieler natürlich noch keine Aussage über die voraussichtliche Aufstellung gegen Monheim am Mittwoch getroffen. Ob Mittelfeldspieler Jan-Steffen Meier, der kurz vor dem Gegentreffer wegen eines Trittes auf den Fuß raus musste eventuell schwerer verletzt sei, sei noch nicht absehbar. Bieler: „Er ist ein harter Junge.“
Oberhausens Trainer Mike Terranova: „Wir sind schlecht in die Partie gekommen, hatten viele Ballverluste. Der WSV hat es aber auch gut gemacht ,und wir hätten uns nicht beschweren können, wenn wir mit einem 0:1 in die Kabine gehen. In der Halbzeit bin ich dann sehr laut geworden. Wir haben umgestellt und auch nach dem ersten Tor aufs zweite gespielt. Wie stark Hagemann ist, wissen wir ja, er holt den Elfmeter gut raus. Danach sind wir Risiko gegangen. Das entscheidende Tor macht dann ein erfahrener Spieler mit Genauigkeit statt Schärfe. Der WSV hat trotz der Abgänge noch eine tolle Truppe. Seht zu, dass Ihr den Pokal holt.“