Sportlerin der Woche Auf den langen Strecken fühlt sich Lena-Marie pudelwohl
Wuppertal · Freistilschwimmerin Lena-Marie Precht will bei der SG Bayer national angreifen.
Man muss lange zurückblicken, wenn man in Wuppertal eine Schwimmerin der Spitzenklasse auf den langen Freistilstrecken finden will. Ende der 90er Jahre waren es Andrea Müller und Desiree Beckers von der SG Bayer, die auf nationaler Ebene für Furore sorgten und auch international im Einsatz waren. Seit diesem Sommer schickt sich nun Lena-Marie Precht an, in der Deutschen Langstreckenelite mitzumischen. Bei den NRW-Kurzbahnmeisterschaften zeigte sie mit ihren Titelgewinnen über 800 und 1500 m Freistil, sowie den Silbermedaillen über 200 und 400 m Freistil, was in ihr steckt.
Die 20-Jährige kam nach der Langbahnsaison vom 1. Paderborner SV zur SG Bayer. Bereits bei ihrem ersten Einsatz für die Rutenbecker bei den NRW-Freiwassermeisterschaften in Haltern am See wurde sie im September Vizemeisterin über fünf Kilometer. Ihr Hauptaugenmerk liegt aber auf dem Becken. „Die 200 m sind für mich schon fast eine Sprintstrecke, am liebsten schwimme ich die 800 und 1500 m“, erzählt Precht. Ihre Stärken sieht sie in ihrem Stehvermögen auf hohem Niveau. Sie verliert auch am Ende eines Rennens kaum an Geschwindigkeit.
Nach ihrem Wechsel zur SG Bayer hat sie eine Wohnung in Cronenberg bezogen, fährt mit dem Fahrrad zum Training ins Leistungszentrum. Zwei bis dreimal die Woche fährt sie mit der Bahn nach Bielefeld, wo sie Psychologie studiert. Den Bachelor hat sie in der Tasche, ist jetzt in ihrem ersten Master-Semester. Den Plan, ihr Studium an der Wuppertaler Uni fortzuführen, hat sie zunächst aufgegeben. „Mit Bielefeld als Studienort bin ich super happy, deswegen versuche ich das auch dort zu Ende zu bringen“, so Lena-Marie Precht.
Trotz des Aufwandes mit den wöchentlichen Fahrten nach Bielefeld ist sie sicher, dass ihr Vereinswechsel der richtige Schritt war. „Ich bin sehr von Trainer Michael Bryja überzeugt. Er hat total viel Energie, probiert viel aus und setzt das auch gut um. Super finde ich auch meine Trainingsgruppe, vor allem weil dort ein hohes Niveau vorhanden ist und alle sehr motiviert sind. Und nicht zuletzt sind die Trainingsbedingungen in Wuppertal perfekt“, sagt Precht. Bei der SG Bayer glaubt sie, wieder an ihre Bestzeiten heranschwimmen zu können. Bei den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften vom 13. bis 16. Dezember in Berlin, will sie den nächsten Versuch dazu starten.
Schwimmerisch fühlt sie sich in Wuppertal schon heimisch, von der Stadt hat sie hingegen noch längst nicht alles gesehen. „Cronenberg kenne ich inzwischen ganz gut, ansonsten gibt es für mich hier aber noch viel zu entdecken.“