Mehrweg oder Einweg: Viele Wuppertaler sind ratlos

Arbeitskreis Abfallberatung hat in den City Arkaden über das Pfandsystem informiert.

Elberfeld. In den Regalweiten eines Supermarktes steuert Vanessa Kuliewitz in Richtung Getränkeabteilung und greift nach zwei Flaschen Limonade. Später wird sie sie in einem Pfandautomaten entsorgen und 25 Cent Pfand pro Flasche bekommen — so glaubt sie, etwas Gutes für die Umwelt zu tun. Als Anne Wormland-Ciechanowicz von der Verbraucherzentrale NRW sie fragt, ob sie glaubt, dass die Flaschen wiederbefüllt werden würden, sagt sie: „Ja, da ist doch Pfand drauf.“

Doch Kuliewitz irrt, und die Umweltberaterin klärt auf. „Es handelt sich nicht um Mehrweg-, sondern um Einwegflaschen. Das bedeutet, dass sie nicht wieder aufgefüllt werden und umweltschädlich sind.“ Da das Pfandsystem unübersichtlich und mit vielen Ausnahmeregelungen gestaltet sei, würden die Verbraucher den umweltfreundlichen Getränkekauf oft als schwierig empfinden.

Deshalb hat der Arbeitskreis Abfallberatung der Stadt jetzt anlässlich der Europäischen Woche zur Abfallvermeidung zur Aktion „Mehrweg oder Einweg - Wer blickt da noch durch?“ in den City Arkaden darüber informiert, welche Getränkeverpackungen umweltfreundlich sind und welche nicht.

So ist Testkäufer Ralf Weyer zum Bahnhofskiosk losgezogen: „Als ich die Verkäuferin fragte, ob sie Mehrwegflaschen hätte, antwortete sie, dass doch überall Pfand drauf sei.“ So wüssten oft nicht einmal die Verkäufer Bescheid. Wormland-Ciechanowicz: „Am umweltfreundlichsten sind PET Mehrwegflaschen. Dann kommen Mehrwegflaschen aus Glas, schließlich Einwegflaschen aus Plastik und Glas.“ Bei Mehrwegflaschen müsse auf die Region geachtet werden, aus der das Getränk kommt. „Es macht wenig Sinn, eine umweltfreundliche Flasche zu kaufen, wenn sie hunderte Kilometer transportiert wurde.“