Protest Nach Pro-Palästina-Camp an Uni Wuppertal: Beteiligte ziehen positive Bilanz
Wuppertal-Grifflenberg · Studierende und Unterstützer hatten drei Tage lang am Campus Grifflenberg gezeltet.
Am Freitag ist das Pro-Palästina-Camp an der Bergischen Universität abgebaut worden, das am vergangenen Mittwoch errichtet worden war. Insgesamt drei Tage lang hatten Studierende und Unterstützer unterhalb der Mensa am Campus Grifflenberg gezeltet und so auf die Situation im Gazastreifen aufmerksam machen wollen.
Einer von ihnen war Paul Köhler. Der Student hatte das Camp angemeldet und mitorganisiert, zudem die gesamten drei Tage vor Ort verbracht und die Rolle des Camp-Pressesprechers übernommen. Kurz vor Abbau des Camps zeigte er sich mit den vergangenen Tagen zufrieden. „Es war anstrengend, aber auch sehr toll. Es ist super, mit wie vielen Leuten wir hier in Kontakt gekommen sind. Wir haben auch einige hundert Flyer verteilt“, erzählte er rückblickend. Vor Ort gezeltet hätten etwa zwölf Menschen, das Camp besucht wiederum etwa 80.
Einige Menschen hätten den Campbewohnern sogar Verpflegung für ihre Zeit vor Ort gespendet. Aber: „Wir sind hier nicht immer auf volle Unterstützung gestoßen – das hat sich überraschenderweise aber echt in Grenzen gehalten“, so Köhler weiter. „Wir hatten hier eine gute Atmosphäre zum Diskutieren, aber auch für den Erfahrungsaustausch. Einige haben erzählt, wie es ihren Familien gerade geht im Gazastreifen. Diese Möglichkeit zu haben, war echt super.“
Für die Zeit im Camp hatten die Beteiligten ein Programm auf die Beine gestellt. Zu den gemeinsamen Aktionen gehörten etwa Kundgebungen oder Diskussionskreise, auch auf dem Campus waren sie unterwegs, um so mit anderen Uni-Angehörigen ins Gespräch zu kommen. „Wir haben hier ganz unterschiedliche Ziele verfolgt. Zunächst natürlich, Aufmerksamkeit für das Thema an der Universität zu schaffen. Ich denke, das haben wir schon erreicht, weil viele Menschen darüber geredet haben“, berichtete Köhler. Auch Forderungen hatten sie im Vorfeld formuliert, etwa, dass Deutschland seine Waffenlieferungen nach Israel stoppen solle. „Aber sowas ändert sich natürlich nicht durch ein einzelnes Camp.“
Wie es nach dem Camp weitergeht, ist noch unklar. „Es geht vor allem um die Frage ‚Was können wir noch mehr tun, um die Massaker im Gazastreifen zu bekämpfen oder dagegen zu protestieren?’. Hierfür können wir ganz viele verschiedene Aktionsformen finden“, so Köhler abschließend. „Ob es vielleicht wieder ein Camp wird, zum Beispiel nach den Pfingstferien – das diskutieren wir noch.“