Verkehrswende Neue Friedrichstraße: Das sind die Spielregeln auf der neuen Fahrradstraße in Wuppertal

Wuppertal · Die Stadt muss wegen der neuen Regelung Parkplätze reduzieren. Autos müssen sich Radlern unterordnen.

Die Neue Friedrichstraße wird zur Fahrradstraße.

Foto: Medienzentrum Stadt Wuppertal/Marc Weidner

Die Neue Friedrichstraße wird zur Fahrradstraße. Die Arbeiten zu Einrichtung der Fahrradstraße können nun beginnen, wie die Stadt am Freitag bei einem Ortstermin mitteilte.

Ab Freitag, 15. Juli, werden Beschilderungen und Markierungen angebracht und die Verkehrsführung geändert. Die Arbeiten werden voraussichtlich zwei Wochen dauern. In dieser Zeit werden die jeweils betroffenen Abschnitte kurzzeitig gesperrt. Die Initiative zur Umwandlung in eine Fahrradstraße kam aus dem Viertel und wurde in einem Bürgerbeteiligungsverfahren erarbeitet.

„Dank des ehrenamtlichen Engagements des Forum Mirke ist es gelungen, die Umwandlung der Neuen Friedrichstraße zur Fahrradstraße zu initiieren. Genau so muss Verkehrswende laufen: Mit Vorschlägen aus der Bürgerschaft und Unterstützung durch die Politik in den Bezirksvertretungen vor Ort. Die Neue Friedrichstraße ist ein Musterbeispiel dafür“, betont Oberbürgermeister Uwe Schneidewind. Mit der Fahrradstraße entsteht nun eine direkte Verbindung vom Karlsplatz in der Elberfelder Innenstadt bis zur Nordbahntrasse und ist ein weiterer Baustein zur Förderung des nicht-motorisierten Verkehrs.

Die Einrichtung der Fahrradstraße bedeutet konkret: Radfahrende an Einmündungen und Kreuzungen, ausgenommen Kreuzung Wiesenstraße, haben Vorfahrt. Die neue Fahrradstraße wird in beide Fahrtrichtungen von Radfahrenden befahren werden. Für den Auto-Verkehr gelten die ausgeschilderten Einbahnstraßenregelungen und es darf nicht mehr als 30 Stundenkilometer gefahren werden, um den Radverkehr weder zur gefährden noch zu behindern.

Wenn nötig, muss der zugelassene Kraftfahrzeugverkehr die Geschwindigkeit auch noch weiter verringern. Andere Fahrzeuge als Fahrräder sowie Elektrokleinstfahrzeuge dürfen Fahrradstraßen nur dann benutzen, wenn dies ausdrücklich durch das Schild „Kfz frei“ erlaubt ist. Radfahrende haben auf den Fahrradstraßen Vorrang. Sie dürfen auch nebeneinander fahren. Wenn Radelnde von einem Auto überholt werden sollen, muss ein Abstand von 1,5 Metern eingehalten werden.

Für die Einrichtung der Fahrradstraße müssen Parkplätze reduziert werden. Etwa 60 Prozent der Parkplätze bleiben erhalten und werden entsprechend markiert. Wer auf nicht markierten Flächen parkt, muss mit einem Bußgeld rechnen. Ein Teil des gewonnenen Platzes kommt dem ruhenden Fahrradverkehr zugute: Entlang der Fahrradstraße werden mit Anlehnbügeln viele Abstellmöglichkeiten für Fahrräder geschaffen.

Außerdem werden einige Einbahnstraßen gedreht, um die Sicherheit auf der Fahrradstraße zu erhöhen: die Neue Friedrichstraße zwischen Helmholtzstraße und Wiesenstraße, die Neue Friedrichstraße zwischen Wiesenstraße und Markomannenstraße, die Friedrichstraße zwischen Friedrichschulstraße und Albrechtstraße und die Neue Nordstraße zwischen Lederstraße und Markomannenstraße.

„Für Autofahrende bedeutet das eine Umstellung, für Radfahrende mehr Sicherheit“, so Verkehrsdezernent Frank Meyer. „Damit steigt die Attraktivität der neuen Fahrradstraße.“

Der Entscheidung der Bezirksvertretung ging ein Bürgerbeteiligungsverfahren voraus, in dem die unterschiedlichen Bedürfnisse der Betroffenen aufgenommen und diskutiert wurden.