So ist die Lage in der Stadt Partydroge: Lachgas wird auch in Wuppertal konsumiert
Wuppertal · Vor allem junge Menschen nehmen den Stoff als Partydroge zu sich.
Liegt Lachgas als Droge neuerdings im Trend? Das zumindest berichten diverse Medien deutschlandweit. „Lachgaskonsum in Frankfurt so hoch wie nie“ titelte die Frankfurter Rundschau vergangene Woche. Und auch der Kölner Stadt-Anzeiger schrieb: „Neue Partydroge greift um sich“. Ein Trend, den Bianca Euteneuer, Geschäftsführerin der Beratungsstelle für Drogenprobleme, und ihr Kollege Patrick Busch bestätigen können.
„Die Jugendlichen erzählen davon“, erklärt Busch. Die Beratungsstelle ist Anlaufstelle für suchtkranke Menschen, die illegale Drogen konsumieren. Darunter fällt Lachgas aber nicht, es ist legal. „Es kommt keiner zu uns, weil er Lachgas konsumiert. Oft wird es mit anderen Drogen gemischt und dann wird offen darüber gesprochen“, ergänzt Bianca Euteneuer.
Lachgas werde als „Schnüffelstoff, wie damals der Uhu-Kleber“ verwendet, erklärt es Euteneuer bildlich. Schon nach kurzer Zeit sei der Konsument im Rausch. „Die Menschen berichten von Glücksgefühlen und Halluzinationen“, sagt sie. Konsumiert wird das Lachgas – Distickstoffmonoxid – oft über das Inhalieren aus einem Ballon, ähnlich wie bei Helium, oder über Sahnekartuschen.
Doch der Konsum ist problematisch. „Bei einem Anteil von 90 Prozent in der Atemluft wird man bewusstlos“, weiß Bianca Euteneuer. Der Grund: Sauerstoffmangel, der zu Bewusstlosigkeit führen und Langzeitschäden verursachen kann. „Um das Lachgas intensiver zu machen, ziehen sich manche eine Tüte über den Kopf“, erklärt sie. Oder halten sich die Nase zu, wenn sie das Lachgas aus einem Luftballon inhalieren.
Dann sei die Sauerstoffaufnahme noch geringer. „Das ist total schädlich für Organe und Nerven. Es kann eine psychische Abhängigkeit entstehen, die Glücksgefühle immer wieder haben zu wollen.“ Weil der Rauschzustand im Gegensatz zu anderen Stoffen aber nur kurz anhält, würde Lachgas über den Tag verteilt immer wieder genutzt – oder gar gemischt werden. „Zusammen mit Alkohol haben viele Drogen eine andere Wirkung“, so Euteneuer. Gerade in der Partyszene sei Lachgas ein Hype. Weil Lachgas schmerzstillend und betäubend wirkt, wurde es früher beispielsweise bei Zahnärzten eingesetzt.
Bei der Suchthilfe des Caritas-Verbandes Wuppertal/Solingen ist Lachgas hingegen kein Thema. „Das ist eher unter den jungen Leuten verbreitet, zu uns kommen die Älteren“, sagt Suchtberaterin Christiane Krause.