Kriminalität Razzia: Bundespolizei geht in Wuppertal gegen Schleuser vor
Wuppertal · Bei einer großangelegten Aktion haben Bundespolizisten auch Räumlichkeiten in NRW durchsucht - unter anderem in Wuppertal und Moers. Sie beschlagnahmten dabei nicht nur hohe Mengen an Bargeld.
Mehr als 70 Beamte der Bundespolizei durchsuchten am frühen Morgen mehrere Wohn- und Geschäftsräume in Wuppertal, Köln, Rheinbach und Moers (Nordrhein-Westfalen) sowie im Westerwaldkreis (Rheinland-Pfalz).
In den durchsuchten Objekten wurden zehn ausländische Personen angetroffen und überprüft, die von den Beschuldigten als Arbeitskräfte angeworben wurden. Nach ersten Erkenntnissen lebte und arbeitete davon mindestens eine Person unter falscher Identität in Deutschland. Die Ermittlungen zu den anderen Personen dauern aktuell noch an. Die Bundespolizei stellte bei den Durchsuchungen Arbeitsverträge und Lohnabrechnungen sicher. Neben Mobiltelefonen, Computern und Speichermedien wurden auch 62 Gramm Gold, Bargeld in Höhe von 19.700 Euro sowie ein Kleinkalibergewehr beschlagnahmt.
Die Aktion richtete sich gegen die Mitglieder einer mutmaßlichen Schleuserbande. Drei Deutsche im Alter von 32 bis 46 Jahren sowie ein 28-jähriger Rumäne stehen im Verdacht des banden- und gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern, des gewerbsmäßigen Verschaffens falscher amtlicher Ausweise, der Urkundenfälschung, der unerlaubten Beschäftigung von Drittausländern sowie des Vorenthaltens von Arbeitsentgelt.
Im gleichen Ermittlungsverfahren hatten die Ermittler schon im November 2018 mehrere Objekte dreier weiterer mutmaßlicher Bandenmitglieder in Engelskirchen durchsucht. Unter Federführung der Staatsanwaltschaft Wuppertal ermittelt die Bundespolizeidirektion Flughafen Frankfurt am Main bereits seit September 2017 in diesem Fall. Die insgesamt sieben Beschuldigten sollen moldauische und ukrainische Staatsangehörige ins Bundesgebiet eingeschleust und sie hier teilweise als EU-freizügigkeitsberechtigte rumänische Staatsangehörige angemeldet haben. Anschließend wurden diese Personen überregional auf Baustellen eingesetzt und in baustellennahen Wohnungen untergebracht. Die Miete hierfür wurde ihnen direkt vom Lohn abgezogen, sodass dieser sich weit unter dem branchenüblichen Mindestlohn bewegte.