Realschüler gehen auf Sendung

Vohwinkeler Jugendliche produzierten unter Anleitung der Landesanstalt für Medien eigene Beiträge fürs Radio.

Foto: Stefan Fries

Vohwinkel. Großer Auftritt für kleine Reporter: Bei einem Radioworkshop in der Realschule Vohwinkel durften sich die Schüler der fünften Klassen wie professionelle Berichterstatter fühlen. Ausgestattet mit Mikrofon und Aufnahmegerät führten sie zahlreiche Interviews mit ihren Mitschülern und Lehrern. Daraus wurde anschließend eine eigene Radiosendung produziert. Die von der Landesanstalt für Medien finanzierte Aktion kam bei den Schülern gut an. Mit Feuereifer stürzten sie sich in das Projekt und ließen ihrer Neugier freien Lauf.

Schulleiter Burkhard Eichhorn gab etwa bereitwillig Auskunft über das Thema Jugend. Er sprach von „tollen Chancen“, „neuen Kompetenzen“ und „ständigen Veränderungen“. Das vierköpfige Reporterteam mit Amy (11), Cherin (11), Timur (10) und Jakob (11) hatte sich gut vorbereitet und konnte sich über eine reiche Ausbeute an sendefähigen Zitaten freuen.

Am Ende interessierte sich Timur aber noch brennend dafür, was denn ein Schulleiter heute so verdient. Darauf reagierte Burkhard Eichhorn lediglich mit einem verschmitzten Lächeln. Wie im echten Mediengeschäft lernten die Schüler beim Radioworkshop eben auch, dass es nicht auf alle Fragen eine Antwort gibt. Außerdem erfuhren sie bei der Einführung in das Projekt, worauf es bei Interviews ankommt. Im ersten Schritt muss das Aufnahmegerät auf seine Funktionsfähigkeit geprüft werden, damit es später nicht zu bösen Überraschungen kommt. Außerdem sollte gerade die Einstiegsfrage gut überlegt sein. Und auch eine höfliche Vorstellung darf natürlich ebenfalls nicht fehlen. Schließlich soll der Interviewpartner wissen, mit wem er es zu tun hat.

„Hier werden viele Kernkompetenzen geübt, was eine sehr gute Ergänzung zum Regelunterricht ist“, sagt Lehrerin Kristina Stazic. Sie hatte den Radioworkshop vorbereitet und durch Zufall vom Angebot der Landesanstalt für Medien erfahren. „Ich war sofort begeistert von dieser Möglichkeit“, berichtet die Pädagogin. Sie schätzt dabei besonders die Zusammenarbeit im Team, gegenseitige Rücksichtnahme und die Übernahme von Verantwortung. „Außerdem lernen die Schüler, auch mal aus sich rauszugehen“, findet Kristina Stazic. Letzteres war etwa für die elfjährige Amy eine Herausforderung. „Ich war beim ersten Interview ganz schön aufgeregt“, berichtet sie. Mit etwas Übung erledigte sie ihre Aufgabe dann aber selbstbewusst. Auch technische Details, wie der richtige Abstand des Mikrofons wurden beachtet. Projektleiter Thomas Bruchhausen von der Radiowerkstatt Exlex freut die Begeisterung der jungen Teilnehmer. „Wir möchten das Interesse am Thema wecken und Medienkompetenz möglichst früh stärken“, erklärt er den Ansatz. Auch das gegenseitige Zuhören soll gefördert werden. Das Medium Radio sei bei der jungen Generation heute alles andere als selbstverständlich. „Über die Technik bekommen wir aber einen guten Zugang zu Kindern und Jugendlichen“, sagt Thomas Bruchhausen. Das gilt etwa für den elfjährigen Jakob, dem es die Details von Radioaufnahme und Produktion angetan haben. „Das ist total spannend“, findet er. Am Ende konnten sich die Schüler dann die gesammelten O-Töne — so werden die Zitate in der Fachsprache genannt — eingebettet in eine vorproduzierte Sendung anhören. Zu Recht waren sie mächtig stolz auf das Ergebnis.

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