Aktion Schüler putzen in den Ferien die Wupper

Wuppertal · Die Kinder vom Jugendzentrum Röttgen und der Grundschule Uellendahl waren hoch motiviert.

Die siebenjährige Milla zeigte stolz, was sie aus alles aus der Wupper gefischt hatte.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Ein Kleintransporter, voll mit hoch motivierten Sechs- bis Zehnjährigen und fünf erwachsenen Begleitpersonen aus dem Jugendzentrum Röttgen und der Grundschule Uellendahl, hielt am Dienstagmorgen auf dem Parkplatz am Sonnborner Ufer und wurde dort von Wupperpate Tobias Schlüpner und seinem achtjährigen Sohn Tristan freudig empfangen.

Nach der Verteilung von Handschuhen und Gummischuhen setzt sich die Schar in Bewegung hinunter zum Wupperufer mit seinen Felswänden, dem wilden Bewuchs an den Ufern der Wupper und den Möglichkeiten, dort fröhliche Wasserspiele zu veranstalten. Doch die Kinder und ihre Betreuer hatten anderes im Sinn: „Als wir zu Ostern gefragt haben, was die Kinder am liebsten in den Sommerferien machen sollen, war der vorrangig geäußerte Wunsch der Wupperputz“, erklärte Erzieherin Helene Weizel aus dem Jugendzentrum.

Ein Wunsch, der Tobias Schlüpner gut ins Konzept passte. Schlüpner hatte vor einigen Monaten am Wupperufer ein großes Insektenhotel aufgebaut und musste kurze Zeit später feststellen, dass der schwere Holzbau von Randalierern umgeworfen und zerstört worden war.

„An dem Insektenhotel zu arbeiten, hat wohl wenig Sinn“, so Schlüpner, „und es auf die andere Wupperseite zu schaffen, dürfte wegen des Gewichts sehr schwierig sein“.

Ein Sturz in die Wupper wird
zur willkommenen Erfrischung

Doch, ihren Flussabschnitt zwischen Stadion und Brücke „in Schuss“ zu halten, davon lassen sich Vater und Sohn nicht abbringen und führten das Kommando in Wathosen an. Schnell waren Plastiktüten, Getränkedosen, Saftbeutel, Kronkorken und leere Flaschen auf den freien Plätzen am Ufer ausgemacht. Unter den Fundstücken war auch ein Behälter mit Reinigungsmittel, der statt in den Giftmüll in die Wupper entsorgt wurde. „Es gibt doch bestimmt viele Besucher, die öfters kommen. Ob die die Stellen dann so vorfinden möchten, wie sie sie hinterlassen haben?“, fragte sich Tobias Schlüpner.

Alles wanderte in einen großen Plastikbeutel, der sich dank der Sammelleidenschaft der jungen Helfer schnell füllte. Alexandra (8) hatte sich wohl ein wenig zu weit vorgewagt und war in die Wupper gefallen. Die sommerliche Hitze hatte aus dem Bad eine willkommene Erfrischung gemacht und traf auf allgemeine Heiterkeit. Und Milla (7) war besonders fleißig und präsentierte dem WZ-Fotografen ihre Fundsachen. „Es ist gut, die Kinder schon früh für die Natur und ihre Pflege zu sensibilisieren. Die hinterlassen später bestimmt keinen Müll im Wald und an den Flussufern“, zeigt sich auch Diplom-Pädagogin Sabine Kespe von der Leitung des offenen Ganztags in der Grundschule Uellendahl zufrieden über die Picobello-Aktion.