Schulbusse ohne Chance: Die Stadt hofft auf Streusalz
1700 Tonnen Salz sind bestellt, aber noch nicht verfügbar. Heute werden 20Zentimeter Neuschnee erwartet.
Wuppertal. Überraschend kam es nicht: Gestern begann das zweite Schulhalbjahr 2010, aber die Busse fuhren nicht. Weder morgens, noch Mittags. Viele Schüler warteten vergeblich an den Haltestellen, gingen dann zu Fuß - je nach Entfernung entweder zur Schule oder wieder nach Hause.
"Wir haben 1700 Tonnen Salz bestellt und warten minütlich auf die Lieferung", sagt Stadt-Sprecherin Martina Eckermann. Sie bittet die Wuppertaler um Verständnis, dass der Winterdienst nur noch Hauptstraßen räumt und sparsam mit den letzten Salz-Resten umgeht.
Seit Mitte Dezember wurden 4500Tonnen Salz sowie 2000 Tonnen Sand und Split auf die Straßen gebracht. Derzeit mischen die Mitarbeiter von ESW das letzte bisschen Salz mit Sand, Granulat und Split - führen aber oft einen aussichtslosen Kampf gegen die Schneemassen. Stadtweit haben sich die Wuppertaler daran gewöhnt, auf einer festen Schneedecke zu fahren.
Auch der Frost macht Probleme: Gestern mussten die Treppen des Loher Fußgängertunnels unter der B 7 geschlossen werden. Laut Stadt sind dafür akut aufgetretene Frostschäden verantwortlich. Die Rampengänge können jedoch weiter genutzt werden.
Und leider gab es auch wieder jede Menge Unfälle. Bis gestern Nachmittag zählte die Polizei 52 Karambolagen im Bergischen Städtedreieck, davon allein 25 in Wuppertal. Es blieb bei Blechschäden.
Die Stadt hat bisher etwa 100 Knöllchen verteilt, weil die Bürgersteige nicht korrekt geräumt waren. In weiteren 400Fällen blieb es bei mündliche Ermahnungen
Und die Schulbusse? Die Stadtwerke verweisen auf die aktuelle Vorhersage. Demnach gibt es heute 20 Zentimeter Neuschnee. WSW-Sprecher Holger Stephan: "Wahrscheinlich werden wir dann keine Schulbusse einsetzen können." Und nach wie vor gilt: Wer den Schulweg für zu gefährlich hält, darf seine Kinder zu Hause lassen.
Kuriosum am Rande: Mehrere Schulen sollen sich gestern bei der Stadt beschwert haben. Der Grund: Die Lehrer-Parkplätze seien nicht ordentlich geräumt worden.