Sehen, woran andere vorbei gehen
Nina Walter sucht Einblicke in das Paralleluniversum.
Für die Freizeitfotografin Nina Walter bedeutet der außergewöhnliche Blick auf kleine Strukturen eine besondere Faszination. In den folgenden Zeilen stellt sie sich selbst vor:
„Mein Name ist Nina Walter und habe bereits als Kind gern fotografiert. Wenn man mich ließ, war ein 36er-Film immer schnell voll. Leider waren die Ergebnisse das, was nur eine extrem verschrobene Minderheit als Kunst bezeichnen konnte.
In den letzten zehn Jahren habe ich viel experimentiert und sicherlich auf Spaziergängen so manches Mal die Geduld meiner Familie strapaziert, weil ich plötzlich verschwunden war. Meist findet man mich in solchen Situationen schließlich im Dreck liegend, die Kamera ans Auge gepresst, weil mich gerade etwas fasziniert und meine komplette Aufmerksamkeit fordert: z. B. Wasser in all seinen Formen, aber auch die vielen verschiedenen Grüntöne des Waldes, besonders, wenn sie von einfallenden Sonnenstrahlen in ein schönes Licht gesetzt werden. Tiere sowieso, natürliche Strukturen und Stimmungen und insbesondere die Makrofotografie.
Stadthalle, Rathaus, Marktplatz, Wupper und natürlich die Schwebebahn — so kennen viele unser Wuppertal und es wimmelt von diesen Bildern auf Ansichtskarten und in Fotobüchern. Aber wer hat den kleinen Wassertropfen entdeckt, in dem eine ganze Wiese verborgen scheint? Vielleicht bin ich sogar die Einzige, die das Bild in dem Wassertropfen je gesehen hat, denn eine Stunde später war der Tropfen schon verdunstet. Mich fasziniert die Schönheit der kleinen Dinge, an denen man normalerweise vorübergeht, ohne sie zu bemerken. Es scheint, als existiere neben unserer Realität noch ein zweiter Kosmos, den es zu entdecken gilt. Und diese Welt möchte ich anderen zeigen.“